Folge 37: Auf dem Weg zur Transparenz

The Future is Open Science – Folge 37: Auf dem Weg zur Transparenz

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Dr. Doreen Siegfried
Leitung Marketing und Public Relations, ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft

Prof. Dr. Julia Priess-Buchheit
Open Science Ambassador für CAU & SEA-EU

[00:00:00] Intro

[00:00:03] Julia Priess-Buchheit:
Mit Open Science-Praktiken oder Open Science im Allgemeinen ist es genauso, wie mit fast allen anderen Themen. Es geht nicht nur um das Wissen, wie man es macht, sondern tatsächlich auch sehr stark um die Einstellung.

[00:00:19] Julia Priess-Buchheit:
Es gibt tatsächlich Forschung, die uns zeigt, dass wir alle, also alle, die älter sind im Schnitt als Studierende, denken: „Na ja, die nächste, die jüngere Generation, ist ja schon so was wie ein Digital Native.“ Ja, es ist nicht so.

[00:00:39] Julia Priess-Buchheit:
Und aber auch da gilt der große Satz dazu: Solange das an dem Department oder in der Abteilung nicht üblich ist, können wir im Unterricht so viel machen und uns abstrampeln, wie wir wollen. Also, da kommt tatsächlich dann auch die Rückmeldung von den Studierenden, oder hauptsächlich, ehrlich gesagt, hier von den PhDs: „Wenn ich das mache, dann bin ich raus.“

[00:01:10] Doreen Siegfried:
Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Folge von „The Future is Open Science“, dem Podcast der ZBW. Mein Name ist Doreen Siegfried und ich treffe mich hier mit ganz unterschiedlichen Leuten aus dem Wissenschaftsbetrieb, die Ihnen verraten, wie sie in ihrer täglichen Arbeit Open Science voranbringen. Heute reden wir über Open Science Education, über die Grundpfeiler guter Ausbildung zum Thema Open Science sowie über Tipps und Tricks, Offenheitsprinzipien in die Lehre zu integrieren. Zu Gast habe ich eine Frau, die Expertin ist für das Lehren und Lernen in den Bereichen Open Science sowie gute wissenschaftliche Praxis und Forschungsethik und die das Thema European Open Science Cloud wissenschaftlich aus vor allem pädagogischer Sicht begleitet. Sie forscht aber nicht nur zum Thema Lehre, sondern wurde auch mehrfach mit Preisen für innovative und zukunftsweisende Lehre ausgezeichnet. Herzlich Willkommen, Professor Dr. Julia Priess-Buchheit!

[00:02:06] Julia Priess-Buchheit:
Ja, vielen Dank für die Einladung.

[00:02:08] Doreen Siegfried:
Fangen wir doch gleich mal mit so einer wesentlichen Frage an. Was sind denn die drei Grundpfeiler von Open Science Education?

[00:02:16] Julia Priess-Buchheit:
Ja, also, wenn man sich das im Großen und Ganzen überlegt, denkt man erstmal, okay, das Beibringen von Open Science, das ist nicht ganz so schwierig. Ja, es gibt so ein paar Techniken, die erklären wir den Studierenden oder den Wissenschaftler:innen und dann können sie diese umsetzen. Und wenn man dann so seine ersten Versuche durch hat, dann stellt man fest, mit Open Science-Praktiken oder Open Science im allgemeinen ist es genauso wie mit fast allen anderen Themen. Es geht nicht nur um das Wissen, wie man es macht, sondern tatsächlich auch sehr stark um die Einstellung. Also, will ich das denn überhaupt machen, oder warum soll ich das machen? Das ist ein großer Punkt. Und das dritte ist dann tatsächlich, okay, wie setze ich es denn um? Also, auch wenn ich die Technik kenne, nennen wir jetzt mal ein ganz Einfaches, wie zum Beispiel Preprint. Ja, wenn ich das kennengelernt habe, es hat mir jemand vorgestellt, dann ist aber immer noch die Frage, okay, wie setze ich das in meiner Disziplin um? Wo gehe ich am besten hin? Was ist das Journal? Was muss ich beachten? Und all die Kleinigkeiten, die dann da so dran hängen. Also, deswegen im Großen und Ganzen würde ich immer sagen, es sind drei Sachen. Das eine ist wirklich, es zu wissen, also wie es geht. Das andere, sehr viel größere Moment ist das Wollen. Also, dass für uns, die das vorantreiben wollen, ganz vorne steht. Und das dritte ist dann, wie mache ich es genau? Also so eine Umsetzbarkeit.

[00:03:38] Doreen Siegfried:
Ja, so die Hands-on. Okay. Welches grundlegende Wissen …. – weil du gesagt hast, der erste Pfeiler ist Wissen – welches grundlegende Wissen sollten denn Studierende aller Fächer haben und welches Wissen sollten Forschende haben? Wenn wir mal bei dem ersten Pfeiler anfangen?

[00:03:53] Julia Priess-Buchheit:
Ja. Also, in der Zwischenzeit ist Open Science in fast alle Richtlinien und Leitlinien guter wissenschaftlicher Praxis eingegangen. Also wenn man sieht, wenn man sich anschaut, die neue Version des European Code of Conduct for Research Integrity, da steht es jetzt auch sehr stark mit drin, also vor allem die FAIR-Prinzipien. Und auch im deutschen, in den deutschen Leitlinien vom DFG ist es auch mit drin. Das heißt im Prinzip, wenn wir das jetzt runterleiten und sagen, okay, was sollten Studierende wissen, sollten sie zumindest mal wissen, was es ist und wie sie das selbst umsetzen können. Nun ist es ein bisschen schwierig, weil Open Science ist ein Begriff, der sehr häufig verwendet wird für sehr unterschiedliche Dinge, auch die alle ähnlichen Prinzipien folgen. Also die Prinzipien haben immer sowas, Transparenz oder Reproduzierbarkeit ist dann schon wieder ein bisschen was Engeres. Oder auch das Miteinbeziehen von verschiedenen Personengruppen, damit unsere Wissenschaft verlässlicher wird. Also, das sind immer so die Ideen, die dahinter schwingen. Und dann, je nachdem, in welcher Fachdisziplin man ist, sind manche stärker, manche Techniken, und manche nicht so stark. Ja, es gibt von der UNESCO einen Bericht über Open Science, und in diesem Bericht ist so ein, ich nenne es jetzt mal ein Rad in so einer Grafik dargestellt, in der die unterschiedlichsten Phasen eines wissenschaftlichen Handelns abgebildet sind. Also von Planen zur Idee, Hypothese, Durchführung, Datenerhebung und so weiter. Und zu jedem Schritt wurde sozusagen eine, wurden die Open Science-Praktiken dargestellt. Und wenn man sich das mal anschaut, dann sieht man, wie viele das sind. Ich würde jetzt nicht sagen, dass unsere Studierenden das alles kennen müssen. Das Wichtigste ist, dass die Studierenden diese Prinzipien verinnerlichen, also, dass sie, wenn sie wissenschaftlich handeln, was sie ja schon tun in ihren Hausarbeiten, also je nachdem, in welchen Fächern sie sind, aber manchmal in den Hausarbeiten oder dann spätestens bei der Bachelorarbeit und bei den weiteren folgenden Arbeiten, dass sie im Kopf haben, okay, es geht darum, verlässliche Ergebnisse zu produzieren, die auch verwendet werden können. Und diese verlässlichen Ergebnisse sollten so offen wie möglich auch also erst mal produziert werden und dann aber auch verbreitet werden. Und wenn sie das verstanden haben, glaube ich, steht ihnen eigentlich nichts im Wege, weil dann können sie selbst bei jedem Schritt überprüfen, wie das in ihrer Fachdisziplin denn gemacht wird. Und das ist nicht schwierig. Also da muss man das Netz anwerfen und einmal reinschauen. Und wenn sie dann nicht genau wissen, wie es umgesetzt wird, dann müssen sie bei ihrem Dozenten oder ihrer Dozentin nachfragen, damit ihnen da geholfen wird.

[00:06:44] Doreen Siegfried:
Ja, ja, okay. Neben dem theoretischen Wissen, welche Fähigkeiten und Einstellungen sollten Studierende im Kontext Open Science haben, der ja auch unmittelbar mit dem Thema Digitalisierung zusammenhängt?

[00:07:00] Julia Priess-Buchheit:
Ja, genau. Also, es ist tatsächlich so, dass die Open Science-Praktiken ganz eng mit der Digitalisierung zusammenhängen. Also egal, wo man hinguckt, stellt man immer wieder fest, okay, da gibt es ein Tool dafür. Und Tool bedeutet dann immer ein digitales Tool. Wir nehmen jetzt irgendwie zum Beispiel einen Datenmanagementplan. Genau, da gibt es die unterschiedlichsten digitalen Tools, jetzt das zu machen oder diesen herzustellen. Und dann auch die Daten dann zu speichern, auch das findet digital heutzutage statt. Es gibt tatsächlich Forschung, die uns zeigt, dass wir alle, also alle, die älter sind, im Schnitt als Studierende, denken „Na ja, die nächste, die jüngere Generation, ist ja schon so was wie ein Digital Native.“ Ja, es ist nicht so. Also auch wenn wir das denken und wir davon auch ausgehen, müssen wir uns immer wieder klarmachen, auch in der Gruppe der Studierenden heute in Deutschland ist ein sehr großer Spalt, der da durchgeht. Es gibt sie, die Digital Natives, die wahrscheinlich sehr viel mehr können als zum Beispiel jetzt ich. Aber es gibt auch eine große Gruppe der Studierenden, die mit Digitalität relativ wenig am Hut haben, die unglaublich überfordert sind, wenn wir sie mit so einer Selbstverständlichkeit damit überhäufen. Da, ich erinnere nur an diese Diskussion, inwieweit wir die Studierenden auch ausstatten müssen mit Geräten. Auch das gehört ja zur Digitalität dazu. Und auch da sind wir in Deutschland jetzt noch nicht wirklich weitergekommen. Wir gehen einfach davon aus, die haben alle ihren Laptop und der Laptop läuft auch. Wenn aus meiner Erfahrung, jetzt hauptsächlich tatsächlich aus Coburg, es gibt Studierende, die haben das nicht. Die kommen dann ins Seminar und arbeiten mit ihrem iPhone, wenn es überhaupt ein iPhone ist, also mit einem Smartphone.

[00:08:55] Doreen Siegfried:
Ja, okay. Und die haben gar keinen Laptop.

[00:08:57] Julia Priess-Buchheit:
Die haben keinen Laptop und versuchen das dann irgendwie so. Also das ist jetzt zweites, drittes, viertes Semester oder zweites, drittes Semester, bis sie dann irgendwann feststellen, ich komme überhaupt nicht weiter. Und jetzt in Bezug auf Open Science Praktiken, die sind alle mit Digitalität verbunden. Das heißt, wir müssen uns tatsächlich auch darum kümmern, und das meinte ich vorhin auch mit Umsetzbarkeit, dass das für die überhaupt machbar ist. Und genau. So, das ist ein großer Punkt. Und der andere Punkt zur Einstellung: Eine Idee hinter Open Science ist ja Sharing. Also, dass wir so schnell wie möglich das, was wir gefunden haben, oder das, was wir entwickelt haben, also zum Beispiel auch Software oder Codes, zur Verfügung stellen anderen. So damit es erstens überprüft werden kann, das ist ein großer Part, aber auch, damit es verwendet werden kann, um Lösungen für die Gesellschaft zu finden. Dieser Gedanke ist fast allen eingängig. Wenn man so eine Abfrage macht, stimmen fast alle zu. Ja, ja, auf jeden Fall. In der Praxis sieht es dann schon wieder ein bisschen anders aus, also wenn wir jetzt mal Wissenschaftler:innen anschauen. Dann heißt es immer wieder, ja schon, ich mache die schon zugänglich, aber nicht jetzt. Erst brauche ich meine Veröffentlichung. Das sind so Embargofristen, die dann gesetzt werden, was absolut verständlich ist. Was ich auch befürworte, dass das möglich ist heutzutage. Sobald ein Argument dagegenspricht, sollte man sozusagen das zurückhalten können. Aber daran sieht man, dass dieses Prinzip von kollaborativem Arbeiten nicht… Es ist da, aber es schlägt nicht komplett durch. Das heißt, es gibt andere Prinzipien, die dagegensprechen. Und ich denke oder meine Erfahrung mit Studierenden ist, die gibt es auch dort. Also, wir erwarten von Studierenden, dass sie, wenn wir mit diesen Open Science-Prinzipien kommen und es ihnen beibringen, dass sie sofort mit einsteigen in dieses „Ich arbeite zusammen mit jemandem. Ich teile mein Wissen, damit wir gemeinsam schneller vorankommen.“ Jeder von uns kennt Gruppenarbeiten aus der Schule, aus der Schulzeit, in der… Dann gibt es dann den, der mitfährt… Also gerade hier von den Wirtschaftswissenschaften. [lacht] Sie kennen das am besten. Ja, dann gibt es den, der mitfährt. Ist doch super, muss ich nichts machen, ich habe mir die beste ausgesucht aus der Klasse. Dann gibt es den, die ganz viel macht oder der. Also so… Und diese ganzen Prozesse laufen natürlich bei den Studierenden auch ab. Das heißt, da ist ganz, ganz viel Arbeit zu leisten. Und das ist tatsächlich didaktische und pädagogische Arbeit, die wir in jeglichem einzelnen der Fächer mitnehmen müssen. Damit sozusagen diese Einstellung des Teilens tatsächlich bleibt und nicht gestört wird oder nicht zurückgenommen wird durch diese Unwägbarkeiten. Und dass man auch Techniken erlernt, wie gehe ich denn damit um, wenn einer nicht mitzieht oder wenn einer nichts beiträgt. Also, wir alle kennen das. Ich bin in unglaublich vielen europäischen Projekten unterwegs. Es ist täglich so, dass jemand aus meinem Team bei mir anfragt, weiß ich, „Julia, die hat schon wieder nicht geantwortet. Was mache ich denn jetzt?“ Ja, also, es sind genau diese Dinge, die wir in der Schule hatten, sind auf jeder Stufe wieder da. Und man kann, glaube ich, die Einstellung nur dann beibehalten, wenn man gelernt hat, mit bestimmten Techniken damit umzugehen. Also was mache ich mit der Person? Was, wie stelle ich mich dazu? Finde ich das gut, finde ich das schlecht? Wie gehen wir zukünftig mit dieser Person um, die dann nichts beiträgt?

[00:12:26] Doreen Siegfried:
Ja, ja, okay. Was mich noch interessieren würde beim Thema Kollaboration: Ist das eine Frage von Wettbewerb, dass Leute sozusagen unsicher sind, die Sachen zu teilen zu einem bestimmten frühen Zeitpunkt? Oder ist das eher so ein Unsicherheitsaspekt, dass man denkt: Ja, die Sachen sind noch nicht richtig gut. Jetzt ist vielleicht noch nicht der richtige Zeitpunkt. Vielleicht verbessere ich die noch, bevor ich die teile. Also, wo siehst du da eher so den Grund für vielleicht anfänglich noch mangelnde Kollaboration?

[00:12:56] Julia Priess-Buchheit:
Also, ich kenne dazu keine Studien. Das ist jetzt tatsächlich alles so ein bisschen aus meiner eigenen Erfahrung gesprochen. Ich kenne beide Seiten. Also ich kenne hauptsächlich von Promotionsstudierenden genau das „Oh nein, ich muss es nochmal kontrollieren, ich muss es nochmal kontrollieren“. Das ist sozusagen die Nachstufe zu „Ich will es dir schon gar nicht zeigen als meine Betreuerin.“ Ich würde, weil du ja auch sagen könntest, es ist noch nicht so ganz fertig. Und das geht dann weiter mit Veröffentlichen schon gar nicht, da muss es noch mal überprüft werden. Was ja auch genau der Punkt ist. Es ist eine riesige Diskussion mit den Preprints gerade. Wann geben wir Dateninhalte raus? Genau. Ab welchem Grad haben wir eine Qualität erreicht, wo wir sagen können, okay, damit… Auch, wenn wir jetzt noch nicht ganz sicher sind, aber die können wir schon mal rausgeben, damit weitergearbeitet wird. Also, ich glaube, das spiegelt sich da so und je nach Charakter. Wobei man sagen muss, in der wissenschaftlichen Gemeinschaft sind viele, die den Charakter des kritischen Blicks haben und deswegen es nicht rausgeben wollen.

[00:14:00] Doreen Siegfried:
Ja, okay.

[00:14:02] Julia Priess-Buchheit:
Und die andere Seite, genau, des Wettbewerbs ist auf jeden Fall da. Also, die Diskussion sozusagen haben wir jetzt über CoARA, also über die Änderung der Beurteilungskriterien und Muster für Wissenschaftler:innen, weil es ist tatsächlich so, zumindest in vielen Fachdisziplinen, dass immer noch die Veröffentlichung – und da halt auch als Hauptautor, nenne ich es jetzt mal, also bei jeder Disziplin anders, Corresponding oder erster, muss man sozusagen seine eigenen Artikel haben. Und um das zu schützen, um diesen Wettbewerb dann sozusagen zu gewinnen, wird dann auch zurückgehalten. Auch da ist man ja gerade dabei, das umzustrukturieren. Ich glaube, dass das ein sehr langwieriger Prozess wird, weil das ist kulturell, also kulturell im Sinne von Wissenschaftskultur, so extrem geprägt, vor allem in manchen Fachdisziplinen, dass das ein langer Weg wird, da rauszukommen.

[00:15:03] Doreen Siegfried:
Okay, also muss man dann die Vorteile… Man kriegt ja auch vielleicht interessantes Feedback, wenn man mal vielleicht zu einem frühen Zeitpunkt was teilt. Ja.

[00:15:12] Julia Priess-Buchheit:
Genau. Und es gibt tatsächlich Studien, die zeigen, dass Personen, die Open Science-Praktiken folgen, tatsächlich einen Vorteil dadurch haben. Ja, genau. Die Ergebnisse werden schneller aufgenommen, sie werden schneller verarbeitet, zurückgespiegelt und damit ist sozusagen die Dynamik eine sehr viel schnellere. Und meistens führt es zu einem höheren Erfolg, sowohl für die Karriere, das zeigt die Studie, aber auch natürlich für den Inhalt, also für das, was tatsächlich wissenschaftlich produziert wird.

[00:15:41] Doreen Siegfried:
Wie kann ich denn im Kontext auch nachhaltige Lernerfahrungen erzielen?

[00:15:46] Julia Priess-Buchheit:
Ja, das ist, das ist eine richtig gute Frage. Es gibt tatsächlich Ergebnisse aus dem Bereich gute wissenschaftliche Praxis, die meiner Meinung nach auf jeden Fall übertragbar sind auf das Feld Open Science. Nachhaltig ist das Lernen im Bereich gute wissenschaftliche Praxis dann, wenn es gekoppelt ist mit einem durchgeführten Forschungsprozess. Was heißt das? Das ist, das heißt, dass die Studierenden oder aber auch die PhD oder Postdoc gerade an einem Forschungsprojekt arbeiten sollten, während sie dann den formalen Unterricht dazu bekommen. Und formaler Unterricht bedeutet Seminar oder Vorlesung, also irgendwas, was sozusagen von einer Person vorbereitet wird, wo die dann hingehen können. In dieser Kombination funktioniert das Lernen sehr gut. Wahrscheinlich, weil der …. Also, wir wissen nicht genau warum, sondern wir haben nur die Zahlen, dass es funktioniert. Meine Erklärung dafür ist, dass der Transfer sozusagen in dieser Kombination sofort gemacht wird und dadurch es nachhaltig dann hängenbleibt, weil es angewendet worden ist. Und das, deswegen würde ich allen empfehlen, die in dem Bereich sind und es möglich ist, dass man die Unterrichtseinheiten so legt, dass die Personen tatsächlich auch gerade im Forschungsprojekt entweder mit dabei sind oder selber machen, je nachdem, auf welcher Stufe sie sind.

[00:17:13] Doreen Siegfried:
Okay. Also, liebe Zuhörer:innen, das spricht hier für ein integriertes Open Science-Training. Inwieweit würdest Du denn unterscheiden in technische Fähigkeiten und eher erkenntnistheoretische Fähigkeiten, die unterrichtet werden sollten? Sind die beide gleichwertig oder findet eins davon eventuell mehr Gewichtung?

[00:17:35] Julia Priess-Buchheit:
Also tatsächlich, für mich persönlich, sind die Erkenntnis… die erkenntnistheoretische Seite wichtiger. Liegt aber vielleicht auch in meinem Fach. Also Pädagogik hat sich, schlägt sich schon immer auch mit dieser erkenntnistheoretischen Seite herum. Ich glaube, dass Lernen erst dann wirklich nachhaltig wird, oder: Das Ziel von meinen Einheiten oder von dem Team, mit dem ich arbeite, wenn wir Einheiten zu Open Science machen, ist, dass am Ende die Personen tatsächlich einstehen für Open Science-Praktiken. Das heißt nicht, sie müssen sie nicht nur anwenden, sie müssen sie nicht nur verstanden haben, sondern sie müssen tatsächlich in Situationen in der wissenschaftlichen Gemeinschaft aufstehen und sagen, „Sollten wir nicht lieber das machen, weil das sozusagen das Prinzip von Transparenz verfolgt?“ Das ist eine sehr hohe Stufe. Und die ist tatsächlich nur erreichbar, wenn man es erkenntnistheoretisch… Also naja, sie müssen jetzt kein Philosophie- oder Wissenschaftstheorie-Studium dafür gemacht haben. Aber wenn man sozusagen die Prinzipien verstanden hat und wenn man verstanden hat, warum es denn wichtig ist, und ich glaube, dass die wissenschaftliche Gemeinschaft nur weiterkommt, wenn wir viele von diesen Personen haben, die dafür einstehen. Deswegen sind natürlich beide Seiten wichtig, aber diese erkenntnistheoretische Seite ist nicht zu …, also sollten wir nicht vernachlässigen.

[00:18:52] Doreen Siegfried:
Ja, Danke. In dem EU Projekt ROSiE ist ja ein zentraler Bestandteil dieses europaweiten Projektes der sogenannte 21st Century Skills-Ansatz, der die Notwendigkeit betont, also persönliche, soziale und ethische Kompetenzen zu entwickeln, um Hochschulabsolvent:innen auf die Anforderungen des digitalen Zeitalters vorzubereiten. Inwieweit sind Open Science Skills hier ebenfalls als Future Skills zu betrachten?

[00:19:22] Julia Priess-Buchheit:
Ja, ich habe die Frage gelesen, als Du sie mir geschickt hast. Also, ich kenne ROSiE. Und genau. Als ich sie gelesen habe, dachte ich mir schon, oh schwierige Frage. Wie soll ich die denn beantworten? Also, es ist so, dass der Begriff Future Skills schon immer mich begleitet. Und ich ihn ehrlich gesagt, nie ganz fassen konnte. Ich verstehe, was dahintersteckt, und ich sehe auch bei manchen, die ihn anwenden und verwenden, das Ziel und kann das Ziel auch dem auch positiv zusprechen und sagen: „Ja, auf jeden Fall sollten wir unsere jetzige Generation und die, die nach uns kommt, darauf vorbereiten, für die Zukunft [lacht] fähig zu sein.“ Aber es gibt so viele unterschiedliche Beschreibungen von diesen, was denn dann am Ende Futures Skills sind, und da sozusagen strecke ich dann so ein bisschen die Flügel, weil es nicht ganz so mein Schwerpunkt ist.

[00:20:21] Doreen Siegfried:
Du findet das zu blumig.

[00:20:23] Julia Priess-Buchheit:
Ja, es ist sehr… Also der eine, sagen wir mal so, aus Süddeutschland kenne ich eine Variante, die sehr ökonomisch ausgerichtet ist. Dann, wenn man bei ROSiE guckt, das ist überhaupt nicht ökonomisch ausgerichtet. Das heißt, da ist, so wie bei Open Science, es ist so viel drin. Und ich kenne mich zu wenig aus, um jetzt zu sagen „Okay, hier ist sozusagen die Leitlinie“, das kann ich bei Future Skills nicht sagen. Ich würde aber sagen… Also, was ich sagen kann, ist, die Open Science-Praktiken gehören für die wissenschaftlich… für alle, die in der wissenschaftlichen Gemeinschaft sein wollen und zukünftig auch sein wollen, dazu. Und deswegen ja… Also so würde ich es unter den Begriff Future Skills können wir es auf jeden Fall runter fassen. ROSiE hat ja auch einen ganz großen Anteil oder einen Schwerpunkt gesetzt auf die Lösung von zukünftigen gesellschaftlichen Problemen. Auch da würde ich sagen, passt Open Science auf jeden Fall mit rein. Weil dadurch, dass wir unser Wissen schneller zur Verfügung stellen und teilen, werden wir, wird unsere Wissenschaft schneller werden und die Lösungsansätze vor allem auch im Internationalisierungsprozess schneller zur Verfügung stellen. Also da würde ich bei allen sagen, ja.

[00:21:36] Doreen Siegfried:
Also können wir sie einfach umbenennen. Statt Future Skills nennen wir sie Present Skills.

[00:21:41] Julia Priess-Buchheit:
Ja, genau.

[00:21:43]
[beide lachen]

[00:21:44] Julia Priess-Buchheit:
Da bin ich auf jeden Fall dabei.

[00:21:47] Doreen Siegfried:
Okay, zurück nochmal vielleicht zu den drei Grundpfeiler, die du am Anfang genannt hattest. Also, wie schaffe ich es denn, dass Studierende und Vorstände ihre Einstellung ändern? Also, wie adressiere ich dann auch beispielsweise so eine persönliche Verantwortung? Also, Einstellung ändern, das stelle ich mir sehr langwierig und auch etwas zäh vielleicht vor.

[00:22:07] Julia Priess-Buchheit:
Ja, genau. Also, man wird es nicht in einer Stunde schaffen. Also, vielleicht. Es gibt ja so sozialpsychologische Experimente. Vielleicht kennen manche Zuhörer:innen das Experiment mit dem weißen Hasen. Da hat man die … da kann man… Also, das ist so eine Negativkonditionierung. Da hat man die Einstellung innerhalb von zehn Minuten geändert. Aber ich glaube…

[00:22:26] Doreen Siegfried: [lacht]
Wie geht das? Kannst du mir das kurz mal erklären?

[00:22:28] Julia Preiss-Buchheit:
Bestrafung, also negative Konditionierung. Dem Kind wurde der weiße Hase gezeigt und es kam ein sehr lauter Ton, jedes Mal und das Kind mochte keine weißen Hasen mehr. Genau. Das würden wir, glaube ich, bei vielen auch hinbekommen. Positivkonditionierung. Also, genau. Das ist zu einfach für das. Ich glaube nicht, dass man es in einer bis zwei Stunden bei den meisten hinbekommt. Es ist ein langer Prozess. Die Kultur, also die Arbeitskultur, spielt eine riesige Rolle. Da ehrlich gesagt, muss auch die Pädagogik ihre Flügel strecken. Das heißt, wenn da Teams sind, also, oder Abteilungen, Departements, in denen Open Science keine Rolle spielt oder sogar eher negativ betrachtet wird, aus welchen Gründen auch immer. Und dann werde ich angerufen oder einer aus meinem Team, und sagt „Kannst du dann hier nicht mal eine Unterrichtseinheit machen?“. Wir machen das, ja. Das wird keinerlei Auswirkungen haben. Eher negativ. Ja, ja, da kommen die noch und sagen: „Da kommt jemand von außen und will irgendwas ganz Anderes. Das machen wir nicht.“ Das heißt, die Einstellung, also Unterricht, also pädagogischer Unterricht, kann schon dazu führen, Einstellungen zu ändern, aber nur über eine längere Zeit. Das heißt Dozierende, die die Studierenden länger begleiten, oder auch die PhD und Postdocs, dann kann man durch, also durch die Gesprächskultur und das Auffüttern und Unterfüttern von bestimmten Argumenten und auch Erfahrungen, gleichzeitig… Also, das Reflektieren von Erfahrungen, glaube ich, da wird das sozusagen eine neue oder kann eine neue Ausrichtung passieren. Aber gleichzeitig ist genauso wichtig die Forschungskultur und auch die Einflussnahme auf diese Forschungskultur. Das heißt, Training alleine wird das nicht ausmachen. Es ist eine Kombination aus unterschiedlichen Dingen. Wir sind jetzt schon so weit, dass wir in Deutschland zumindest die Richtlinien haben, wie wir am Anfang ja gesagt haben. Das heißt, da ist schon mal ein großer Schritt geschafft. Jetzt geht es darum, halt in der Wissenschaftskultur im Prinzip das durchdringend durchzubringen. Und dann parallel dazu die Unterrichtsgeschehnisse zu machen.

[00:24:41] Doreen Siegfried:
Ja, okay. Also, man kann am Anfang sicherlich so einen Input geben und vielleicht erst mal die Tür so einen Spalt öffnen und dann muss ich aber tatsächlich täglich meine Liegestütze machen, um auch irgendwie einen Effekt zu bemerken, sozusagen.

[00:24:54] Julia Priess-Buchheit:
Ja. Und um da reinzukommen. Es ist ja auch immer so ein bisschen die Frage: Wen hat man da vor sich sitzen in dem … oder wer nimmt an dem Seminar teil? Das sind ja auch ganz unterschiedliche Seminare. Genau. Ob wir jetzt Studierende unterrichten oder ob wir jetzt, keine Ahnung, Professor:innen unterrichten, die auch Interesse dran haben, das jetzt umzusetzen. Die haben natürlich einen sehr viel größeren Wirkungskreis. Also wenn wir die erreichen, haben wir einen sehr viel größeren Wirkungskreis, die dann wieder Leute dann beeinflussen.

[00:25:25] Doreen Siegfried:
Ja. Du hast ja vorhin auch schon im Kontext Mindset die Rolle der Kollaboration hervorgehoben und hast ja auch gesagt, Erstsemester sind vielleicht nicht alle immer so kollaborationsfähig. Wie kann denn ein Trainer oder eine Trainerin tatsächlich Studierende oder Predocs oder meinetwegen auch Postdocs wieder kollaborationsfähig machen? Was hast du da für Empfehlungen vielleicht?

[00:25:55] Julia Priess-Buchheit:
Genau. Also, da gibt es jetzt zwei völlig unterschiedliche Antwortrichtungen, glaube ich. Also aus den Wirtschaftswissenschaften hat man ja so wissenschaftliche Ergebnisse dazu, wann Teams kollaborativ arbeiten und wann nicht. Ich glaube, das hilft auf jeden Fall uns allen, sich da auch mal zu erkundigen und reinzugucken. Ja, also ein großer Punkt ist zum Beispiel, bitte nur Aufgaben im Unterricht stellen, wenn, also Teamaufgaben, wenn tatsächlich auch ein Team gefragt ist. Also, es gibt manchmal ganz schräge Aufgabenstellungen, bei denen sozusagen es besser ist, wenn man alleine arbeitet. Und das führt tatsächlich … und dann wird aber dazu die Aufgabe gestellt, ihr müsst aber gemeinsam machen. Das führt ganz oft zu einem Negativeffekt, also, dass die Studierenden, weil sie so eine negative Erfahrung machen, danach sagen: „Also ich… Also, okay, jetzt haben wir das gemacht, aber das will ich nicht nochmal machen.“ Also das heißt, es gibt schon bestimmte Faktoren in dem didaktischen Aufbau, die dazu führen, ob kollaboratives Arbeiten gefördert wird oder nicht durch Erfahrung. Das ist jetzt erst mal durch Erfahrung. Dann ist es natürlich da genauso die Frage: Ist es denn gewünscht? Und ich glaube schon, dass man auch mit den Studierenden erarbeiten kann durch so einen co-kreativen Ansatz: Wie wollen sie denn zukünftig arbeiten? Nicht alle stimmen da zu. Und ich glaube auch, ehrlich gesagt, es ist auch in Ordnung. Also, es gibt bestimmte Persönlichkeiten, die dann sagen, na ja, gut, ich bin aber eher so der Einzelstreiter. Ist ja auch in Ordnung, solange, die Arbeit damit gemacht werden kann. Aber wenn es dann notwendig ist, wie zum Beispiel beim Teilen von wissenschaftlichen Ergebnissen, wo ja eine Notwendigkeit da ist, dann stimmen die meisten tatsächlich auch zu, und da müssen sie sich halt da sozusagen hin öffnen. Also, es ist ein Spielen zwischen die Studierenden, tatsächlich in Situationen zu bringen, in denen sie erfahren können und auch dann reflektieren können, warum es sinnvoll ist, gemeinsam zu arbeiten, und das ist nicht einfach. Also, das ist keine einfache didaktische Aufgabe. Und gleichzeitig dann aber halt in der Reflexion zu erkennen: Okay, warum ist es in der Wissenschaft denn wichtig? Also, ob die das ehrlich gesagt beim Sport machen oder nicht, ist mir persönlich egal. Vielen Sportlehrer:innen nicht, das weiß ich. Das sollen die dann machen. Aber mir ist es wichtig, dass sie es im wissenschaftlichen Kontext machen. Und aber auch da gilt der große Satz dazu: Solange das an dem Department oder in der Abteilung nicht üblich ist, können wir im Unterricht so viel machen und uns abstrampeln, wie wir wollen. Also, da kommt tatsächlich dann auch die Rückmeldung von den Studierenden oder hauptsächlich, ehrlich gesagt, hier von den PhDs: „Wenn ich das mache, dann bin ich raus“. Und da hört unsere, also von den pädagogischen Expert:innen, da hört auch unsere Fähigkeit dann auf. Da kommen wir nicht dagegen an. Da ist dann jemand anderes gefragt.

[00:29:03] Doreen Siegfried:
Ja, das ist dann eher eine Frage auch der Organisationsentwicklung. Du hattest als den dritten Grundpfeiler das Thema Umsetzbarkeit genannt. Welche Rahmenbedingungen sind dafür notwendig? Wir hatten ja schon über Wissenskultur gesprochen. Was kann vielleicht auch ein einzelner Trainer, eine einzelne Trainerin, tun, um ein geeignetes Umfeld zu schaffen? Also, Du hast gerade eben gesagt: Okay, als Trainerin, irgendwo ist dann da so eine Grenze. Aber wo kann ich als einzelne Person vielleicht doch vielleicht so ein bisschen an der Mauer kratzen und da was zum Einstürzen bringen?

[00:29:37] Julia Priess-Buchheit:
Also, es gibt ganz einfache Dinge, die ich tatsächlich in meinen Trainings immer drin habe für Studierende. Und zum Beispiel fängt das damit an, dass ich frage, „Wer von ihnen möchte denn in der Wissenschaft bleiben?“ Da geht’s ja schon los, ja. Viele sagen: „Nee, interessiert mich nicht.“ Und dann muss man auch ehrlich sagen, okay, dann ist die Einheit dafür da, dass sie ihre Bachelor- und ihre Masterarbeit gut schreiben. Aber die, die sich melden und sagen, sie würden gerne in der Wissenschaft bleiben, dann sag ich, „Haben sie denn schon eine ORCID?“ Also, es sind kleine Schritte. Ja, meistens kommt …, also je nachdem aus welchem Fachgebiet, aber meistens kommt „nein“, und dann gehen wir da gemeinsam hin. Das kann man ja schnell, also schnell machen, gemeinsam, um dann aber auch nochmal zu reflektieren vor allem, warum ist es denn wichtig? Und ich finde mit so einem … also diese Persistent Identifier, ob jetzt auf Personen oder auf dann Artikel, Produkte, ihre, in den Biolabs, ihre Schälchen da oder so weiter. Das Prinzip ist ja immer das gleiche Das heißt, wir nutzen dann dieses Prinzip, einen Identifier zu machen, um dann zu gucken, okay, warum ist das heutzutage wichtig? Also mit dem also, wie können wir sozusagen Verbindungen schaffen? Wie können wir sie verlässlich schaffen, sodass es nachvollziehbar wird? Genau. Also, das sind wirklich kleine Schritte, die aber sehr helfen, in das ganze System einmal einzusteigen und die ja nicht von der Institution abhängig sind. Dadurch, dass es sozusagen auf einer höheren Ebene angeboten wird, kann man es da machen. Das gleiche geht auch mit einem Data Management Plan, wobei ich … also jetzt meine Uni und hier ja auch, wird es wahrscheinlich sehr stark unterstützt. Da kriegt man Hilfe. Aber wenn man an Institutionen ist, die nicht so eine große Hilfsstruktur haben, dann gibt es zum Beispiel von Argos, also über OpenAIRE, so ein Angebot kostenlos, dass man es dort machen kann. Also in der Zwischenzeit, finde ich, wird schon sehr viel institutionsunabhängig angeboten, dass man dann nutzen kann. Also jetzt vor allem für die jetzt… Ich glaube, ehrlich gesagt, innerhalb Deutschlands sind wir da relativ gut aufgestellt. Also, das merke ich immer in den internationalen Trainings. Da gibt es noch ganz andere Länder, die einfach diesen Unterbau gar nicht haben. Jetzt in Deutschland haben die meisten ja irgendeine Hilfsstruktur, nur meistens kennen sie sie nicht. Das ist dann meine Erfahrung, dass ich dann, wenn ich irgendwo bin und dann sage, „Haben Sie denn schon mal mit Ihrem Forschungsdatenmanagement gesprochen?“. Und dann kommt ein ganz überraschtes „Nee, würden die mir helfen?“

[00:32:16] Doreen Siegfried:
Kenn ich gar nicht.

[beide lachen]

[00:33:23] Julia Priess-Buchheit:
Da sag ich: „Ja, bestimmt“. Dann gucken wir gemeinsam tatsächlich, wie man die erreichen kann. Also so, es geht auch. Also, wie gesagt, das Thema ist kein Thema, das schwierig ist zu verstehen, sondern es ist ein Thema, wo es darum geht, erstmal das Wollen einzustellen, und wenn das Wollen dann da ist, zu gucken, okay, wie müssen wir denn die Verknüpfungen jetzt machen, damit wir zum Ziel kommen?

[00:32:40] Doreen Siegfried:
Ja, ja Okay. Kannst du Beispiele nennen, vielleicht für erfolgreiche Implementierung von Open Science Education in der heutigen Bildungslandschaft?

[00:32:49] Julia Priess-Buchheit:
Ja, also ich, es gibt bestimmt viele. Deswegen, das ist auch aus meiner eigenen Erfahrung. Ich arbeite eng mit Amsterdam zusammen. Und tatsächlich, dort gibt es einen, wie nennen sie sich? Ich weiß es nicht, ein Zentrum wahrscheinlich. Also, es ist ein Zentrum für Open Science und gute wissenschaftliche Praxis. Und ich finde wirklich, dass die also, die haben sich an dieser Brian Nosek Pyramide orientiert, die bestimmt bekannt ist, genau. Und haben dort angefangen, tatsächlich auf diesen verschiedenen Ebenen anzuschieben. Und meiner Meinung nach sind sie relativ weit gekommen. Also, die sind schon, also, weil es systematisch gemacht worden ist, es war nicht so ein Flickenwerk von…

[00:33:35] Doreen Siegfried:
Einer macht hier was und jemand ganz anderes macht nochmal an einer anderen Stelle was.

[00:33:37] Julia Priess-Buchheit:
Genau. Und also dadurch sind die, ist das sozusagen so immer so ein Team, wo ich auch bewundernd hinschaue, immer denke, ja doch, das… Man sieht, dass Erfolg da ist, wenn man es systematisch angeht.

[00:33:53] Doreen Siegfried:
Ja, okay. Ja, wir verlinken das mal in den Shownotes, dann können Sie da sich das nochmal angucken. Gibt es denn aus Deiner Sicht Herausforderungen oder auch Bedenken im Zusammenhang mit Open Science Education, die berücksichtigt werden müssen?

[00:34:06] Julia Priess-Buchheit:
Ja, also auf jeden Fall. Es ist… Also Open Science Education gibt es auch Fragen, aber es gibt schon Fragen zu Open Science. Also, es ist ein etwas, was ich auf jeden Fall, wo ich dahinterstehe und es auch verfolge und auch in die Welt trage. Aber natürlich ist nicht alles Gold, was da so glänzt. Wir haben Bereiche in Open Science, wo wirklich große Fragezeichen drüber sind. Und wo man auch in der Lehre darauf achten muss, dass man auch die Fragezeichen mit transportiert. Und da würde ich wirklich Unterschiede machen, auch auf welchem oder in welchem Stadium sozusagen die Lernenden sind. Es ist schon so, das habe ich vorhin schon angesprochen, gerade die ganze Preprint-Diskussion, wann sind meine Daten qualitativ hochwertig? Eine ganz spannende Diskussion, die bisher also den Forscher:innen selbst überlassen bleibt, was auch in Ordnung ist. Ja, aber was macht denn jetzt der PhD-Kandidat?

[00:35:06] Doreen Siegfried:
Ja.

[00:35:07] Julia Priess-Buchheit:
Vor allem, wenn er dann kommt und sagt, „Ja, meine Betreuerin hat keine Zeit“. Also das sind dann meistens so Kombis dann auch noch. Also das, genau. Das auch das Prinzip der Transparenz ich für mich, erkenntnistheoretisch komme ich da aus der Dialogstruktur heraus, dass ich sage: „Okay, wenn ich als Wissenschaftlerin etwas behaupte und der Gemeinschaft zur Verfügung stelle… Oder stelle ich es zur Verfügung, damit es überprüft werden kann, sodass ich es wieder rechtfertigen kann.“ Das ist so ein ganz, also aus der Diskurstheorie und methodischen Konstruktivismus, ein Dialogmodell. Damit kann ich sehr gut leben und das vertrete ich auch. Andere wiederum verfolgen dieses Transparenzprinzip aus so einer objektivistischen Perspektive, dass sie sagen, „Nein, es muss zugänglich sein ohne Recht…“. Also, es geht gar nicht darum, dass es jetzt irgendwie weiter bespielt wird, sondern es soll sozusagen gesetzt sein. Da würde ich auch sagen, „Weiß ich nicht so genau.“ Also, und damit auch ist Open Science ist nicht eins. Also, Open Science hat schon sehr viele Gesichter, und da wird ja auch gerungen. Also jetzt gerade mit der European Open Science Cloud, merkt man natürlich auch… Also, da geht es sehr stark um einen technischen digitalen Aufbau. Aber es geht natürlich auch darum, was ist das Ziel von dem Ganzen? Was wollen wir am Ende mit…? Wer hat Zugang zu den Daten und zu den Informationen und was wollen wir damit machen? Und auch da merkt man dann diese unterschiedlichen Strömungen drin. Was okay ist, es ist auszuhandeln. Und was ich glaube, was wichtig ist, ist, dass wir, die nächste Generation und die, die jetzt da ist und es noch nicht sozusagen inkludiert ist, dass wir sie inkludieren, damit sie an diesem Diskurs teilnehmen. Wir können das nicht, es können nicht fünf bestimmen für den Rest. Also so genau. Deswegen habe ich so einen Ansatz von Befähigung im Sinne von „Okay, kommt mit rein und bestimmt mit“. Wissenschaft war, meiner Meinung nach, schon, oder ist, meiner Meinung nach, eine Gemeinschaft, die selbstbestimmt Wege geht. Nur sie kann es nur dann tun, wenn, wenn sie mit inkludiert sind in dem Prozess.

[00:37:24] Doreen Siegfried:
Ja, ja, klar. Wenn alle miteinander auch im Austausch sind, auf jeden Fall. Welche Rolle spielen dann Technologie und digitale Plattform bei der Förderung von Open Science Education? Also, wir haben jetzt viel über Kultur und Mindset und so weiter gesprochen und auch über das notwendige Wissen, was man haben muss. Aber was ist mit technischen Infrastrukturen?

[00:37:45] Julia Priess-Buchheit:
Ja, eine riesige Rolle. Also ohne die, genau, können wir das Wissen, kaum… Also könnten wir, wenn man sich jetzt vorstellt, auf einmal stoppt alles. Habe ich mir… Also manchmal stell ich mir sowas vor und denke mir, „Okay, wow. Wenn das jetzt alles stoppen würde, also vom Digitalen her, da müsste ich, wie viele Briefe ich da täglich schreiben müsste.“ Interessanterweise gibt es ein Museum in Kassel zu den Gebrüder Grimm, und in dem Museum ist so eine Plattform, in der gezeigt wird, wie viele Briefe die geschrieben haben pro Tag. Wahnsinnig. Da dachte ich mir, „Ah, interessant. Das ist so der Vorläufer [lacht], der Vorläufer von ständiger Kommunikation gewesen.“ Aber genau. Wir würden da nicht hinkommen. Deswegen, sie spielen eine riesige Rolle. Also, dieses Teilen auf diesem Niveau ist nur möglich durch Plattformen und durch digitale Tools. Ich bin technisch völlig, also digital völlig unbegabt. Ich bin manchmal in Sitzungen bei der European Open Science Cloud, wo es um solche technischen Dinge geht und ich bin ehrlich, ich verstehe kaum was. Ich muss mich sehr anstrengen, dass ich dem Ganzen überhaupt folgen kann. Aber es ist … Genau. Also, was ich…, wie ich das so sehe, es gab sozusagen eine Bewegung damals, als die Staats… oder als die Bibliotheken aufgebaut worden sind. Die gibt’s ja schon sehr lange, aber dann sozusagen im großen Stil, um den Zugang zu Wissen zu schaffen. Und das ist ja, was, was in vielen Filmen, also Medien auch immer wieder reflektiert wird. Was für ein Sprung das war, als wir auf einmal diesen Informationszugang hatten. Und ich glaube tatsächlich, jetzt sind wir auf so einem Punkt angekommen, wo uns klar wird, was für ein Sprung wir jetzt gerade haben durch diese neuen Tools und Plattformen. Dass wir noch sehr viel mehr Wissen teilen können, auf sehr schnellere Art und Weise, als das durch die Bibliotheken möglich war. Und es ist im Aufbau. Ich bin da wirklich überfragt. Ich wurde vor kurzem gefragt, ob es sinnvoll ist, dass jedes Bundesland sein eigenes Repository aufbaut. Ich kann…Da muss man andere Personen zu befragen.

[00:40:00]
[beide lachen]

[00:40:00] Julia Priess-Buchheit:
Ich kann dazu nichts sagen. Also was ich verstehe, ist, dass das alles gekoppelt wird. Ja, aber ob das sich jetzt so rum lohnt oder so rum, das müssen dann sozusagen die Daten…, also die Experten zu Dateninformatik sagen.

[00:40:12] Doreen Siegfried:
Okay. Noch mal zum Thema zurück, zum Thema Integration. Du hattest ja auch am Anfang gesagt: Okay, am besten ist es auch für die Studierenden, wenn sie tatsächlich in der Lehre Open Science-Prinzipien kennenlernen und auch direkt anwenden, verknüpft mit einem Forschungsprojekt oder mit einem Hausarbeitsprojekt oder wie auch immer. Was können denn Hochschulen tun, um tatsächlich diese Open Science Education in die Lehrpläne zu integrieren? Also, im Prinzip bräuchte man ja mehr Zeit, wenn ich jetzt irgendwie Einführung in die Pädagogik unterrichte und dann aber trotzdem noch mal so diese extra Tools mit integrieren möchte.

[00:40:54] Julia Priess-Buchheit:
Genau. Also, das ist das sozusagen das Problem, dass jedes neue Feld hat, das sozusagen in ein bestehendes Curriculum hereinkommt. Ja, es wird dann immer um Zeit gekämpft. Wer gibt mir denn jetzt Zeit, wo komme ich rein? Und es gibt zwei Modelle. Also das eine Modell ist, dass man sagt, Open Science ist gerade so wichtig und so aktuell, dass wir tatsächlich extra Kurse dazu anbieten. Ob sie jetzt im Wahlpflichtbereich sind, wo auch immer. Aber wir kümmern uns darum, dass unsere Studierenden und unsere Fachdisziplinen tatsächlich mit diesem Thema bekannt gemacht werden. Und das machen wir dadurch, dass wir Kurse anbieten. Wie lang auch die immer sind. Also, auch da ist ja eine große Bandbreite drin. Und das andere Modell ist zu sagen, nein, nein, wir integrieren, also, wir unterrichten ja, wie man forscht, ich nenne es mal so. Also, man hat Methodenlehre, aber man hat Einführungen, wie mache ich das überhaupt? Also, es gibt die unterschiedlichsten Varianten da dazu. Und man könnte ja sagen, okay, in jedem von diesen inkludieren wir das einfach. Das heißt, wir brauchen nicht mehr Zeit, sondern das, was wir ändern, sozusagen die Inhalte entsprechend und den jetzigen Gepflogenheiten in Open Science ab.

[00:42:10] Doreen Siegfried:
Also nur ein Update praktisch.

[00:42:11] Julia Priess-Buchheit:
Es ist ein Update. Hier kommt natürlich dann das Problem. Die Dozierenden, die da sind, sind nicht immer auf dem neuesten Stand. Und Dozierende, ja, es ist auch immer nicht so einfach, die zu erreichen. Das Phänomen kennen wir, genau, kennen wir bei jeder Lehr-Institution. Wie kriegen wir sozusagen die Personen dazu, sich diesem neuen Thema zuzuwenden und es auch aktiv anzunehmen. So, das sind so die zwei Varianten. Ich glaube, ehrlich gesagt, beide sind gut. Ich empfehle wirklich jeder Institution, immer zu gucken, also vorher zu…, ein Gefühl dafür zu entwickeln und auch zu prüfen, dann, was ist denn überhaupt gangbar? Es gibt nichts Schlimmeres, als jahrelang zu versuchen, irgendwas reinzubringen. Aber es ist eigentlich klar, das wird so oder so nix. Das ist einfach nur vertane Zeit und Kraft. Also deswegen, ich bin sogar froh, wenn jemand sagt, nein, wir haben es geschafft, zwei Stunden in der Methodenlehre für Open Science freizuschaufeln. Da sage ich: „Super“. Also, so Schritt für Schritt und zu gucken… Natürlich ist es… Ich glaube, es ist von der einen Seite ein bottom up-Prozess, aber es ist aber auch ein top down. Also, man sieht jetzt immer mehr, dass die meisten Fachdisziplinen das auch in ihren Richtlinien drin haben. Das heißt, die Dozierenden, die meistens ja auch selbst Forschende sind, kommen immer mehr dahin, dass sie, dass sie erkennen: „Oh ja, okay, ich passe das an, da ich mein eigenes Handeln auch anpasse.“ Es geht darum, glaube ich, von den Institutionen her, also aus Institutionssicht, ist die Möglichkeiten zu schaffen, dass die Lehrmaterialien da sind, also das zugegriffen werden kann. Da habe sie ja eine wunderbare Webseite, wo man das, wo man sich tatsächlich bedienen kann. Und ich glaube, das ist wirklich wichtig, dass man sagen kann: „Okay, hier ist das Interesse jetzt da, wie mache ich es? Ah, okay, da habe ich Hilfe.“

[00:44:08] Doreen Siegfried:
Ja, ja, ja, okay. Also, das ist doch ein guter Vorschlag. Ja, wir nähern uns so langsam dem Ende. Ich habe aber trotzdem noch drei Fragen [lacht]: welche Strategien, wenn wir jetzt mal sozusagen eine Ebene höher gehen, welche Strategien und Maßnahmen sollten dann vielleicht auch Bildungs und oder Wissenschaftspolitiker:innen ergreifen, um sozusagen aus ihrer Sicht die Verbreitung von Open Science Education zu unterstützen?

[00:44:36] Julia Priess-Buchheit:
Also, ich glaube, es gibt ganz unterschiedliche Varianten. Ich bin jetzt gerade in einer Gruppe der Stifter, der europäischen Stiftungen, die sich auch genau diese Frage gestellt haben. Und also ohne meinen Einfluss sind sie darauf gekommen, sie möchten gerne mehr Weiterbildung anbieten. Also, sie sind sozusagen auf diesen Education-Zug aufgesprungen.

[00:45:01] Doreen Siegfried:
Sehr gut.

[00:45:03] Julia Priess-Buchheit:
Da habe ich mich natürlich erst mal gefreut und, wie am Anfang schon gesagt, aber Vorsicht, ja, es muss schon also eine Kombination sein, damit das Ganze auch erfolgsgekrönt ist. Das würde ich nun auch sozusagen jeglicher Institutionen oder politischer Person sagen, die sich darum kümmert. Es sollten, es sollte sozusagen ein Strauß an verschiedenen Aktionen sein, die parallel anlaufen. Das muss nicht, das muss nicht viel sein, aber es muss sozusagen auf den unterschiedlichen Ebenen gleichzeitig ankommen, damit es überhaupt sozusagen durchgehen kann. Und das, die hatten wir vorhin schon angesprochen. Also, das eine sind wirklich die Richtlinien. Da genau, zum Beispiel die Uni Kiel. Da finde ich schon, die kann auf jeden, könnte auf jeden Fall noch mal nachlegen. Also Open Access, haben wir ganz klar drin. Aber Open Science könnte da nochmal mehr betont werden in den Richtlinien, damit es tatsächlich auch allen klar ist. Da müssen die Richtlinie, müssen jedem bekannt sein. Das ist auch etwas, also Verfahren einzurichten, wie die denn überhaupt zu den Personen dann kommen. Das nächste ist tatsächlich so informelle Lern…, also ich nenne es immer Lernzeit, sind es aber gar nicht, informelle Settings zu schaffen, in denen das Thema immer wieder bespielt wird. Also so, dass es ein Thema ist an der Institution. Das können entweder Coffee Lectures sein oder das können hier und da irgendwelche Poster sein. Also so, dass man das in der Institution immer wieder sieht und da aufgreifen kann. Und dann begleitet von tatsächlich formalem Training. Ich glaube wirklich, wenn man das macht, dann kommt man hin. Und das allerwichtigste, also oder eins der wichtigsten Dinge ist tatsächlich, die Beurteilung von Wissenschaftler:innen aktiv mit umzugestalten. Solange wir sozusagen da dranhängen, zu sagen, „Okay, Open Science spielt bei der Beurteilung keine Rolle“, dann, glaube ich, bleiben wir da stehen, wo wir sind.

[00:47:03] Doreen Siegfried:
Ja, klar. Das ist, glaube ich, ein ganz, ganz großer Hebel. Okay. Wir kommen zur letzten Frage. Welche Tipps hast Du denn vielleicht ganz konkret für Dozent:innen aus der Wirtschaftsforschung, die jetzt ihren Studierenden und Doktorand:innen das Spektrum Open Science näherbringen wollen? Also außer dem, was Du sowieso schon gesagt hast?

[beide lachen]

[00:47:24] Julia Priess-Buchheit:
Ja. Ich habe ja mal vor langer, genau, ich habe vor langer, langer Zeit tatsächlich Volkswirtschaftslehre unterrichtet in Flensburg, da ich aus der Berufs- und Wirtschaftspädagogik komme. Und genau, aber das ist wirklich schon Jahre her. Ich habe lange über die Frage nachgedacht. Ich glaube, der Vorteil bei dem, also, wenn ich, wenn das jetzt meine Aufgabe wäre und ich nur Wirtschaftswissenschaftler:innen oder -Studierende vor mir hätte, würde ich, glaube ich, wirklich mit diesem wirtschaftswissenschaftlichen Kalkül argumentieren. Also das ist ja schon eine bestimmte Denkweise und Denkmuster, die den Studierenden so oder so nahegebracht wird. Und ich glaube, die würde ich übernehmen und sie auf diese Open Science-Prinzipien übertragen. Das heißt, tatsächlich anzufangen, ganz stark: Okay, was sind denn die Vorteile davon?  Ja, und das einmal durchzuexerzieren, um dann zu gucken: Ist es denn tatsächlich so? Ja, wo sind denn vielleicht die Barrieren? Wo muss man auch vorsichtig sein? Also, genau. Ich glaube, das wäre es, dass ich das wirtschaftswissenschaftliche Kalkül nehmen würde und es sozusagen auf Open Science erst mal übertragen, um zu gucken, okay wie könnten wir denn da uns zurechtfinden und uns auch einen guten Platz zu erkämpfen? Ich glaube, das passt da schon hin in diese, in diese Wissenschaftsrichtung.

[00:48:45] Doreen Siegfried:
Okay, vielen Dank, Julia Priess-Buchheit. Vielen Dank auch an Sie an den Kopfhörern. Ich hoffe, es hat Ihnen gefallen. Lassen Sie uns gern Feedback da via E-Mail, Mastodon, YouTube oder LinkedIn. Abonnieren Sie uns fleißig auf iTunes oder Spotify oder überall, wo man Podcasts hört, und ich freue mich aufs nächste Mal.