Folge 40: Globaler Einsatz für gute wissenschaftliche Praxis
The Future is Open Science – Folge 40: Globaler Einsatz für gute wissenschaftliche Praxis
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Dr. Doreen Siegfried
Leitung Marketing und Public Relations, ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft
Dr. Anna Maria Höfler
Koordinatorin Wissenschaftspolitik, ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft
[00:00:00] Intro
[00:00:03] Anna Maria Höfler:
Also, es ist nicht die Idee, jetzt über CoNOSC da irgendwas zu streamlinen, sondern das ist in den einzelnen Ländern so, wie es ist. Und gerade das ist auch wertvoll, da Eindrücke darüber zu bekommen, welche Herausforderungen hat es gegeben oder wie ist man damit umgegangen? Wie geht man bestimmte Dinge an? Wo steht man in einem Prozess gerade?
[00:00:25] Anna Maria Höfler:
Meiner Meinung nach sind diese Bemühungen rund um CoARA so wichtig, weil ich meine, dass Open Science dann gut in die Breite kommen kann und als ganz selbstverständlich gesehen wird, wenn Open-Science-Praktiken Teil der wissenschaftlichen Leistungsbewertung sind.
[00:00:51] Doreen Siegfried:
Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Folge von „The Future is Open Science“, dem Podcast der ZBW. Mein Name ist Doreen Siegfried und ich treffe mich hier mit ganz unterschiedlichen Leuten aus dem Wissenschaftsbetrieb, die Ihnen verraten, wie sie in ihrer täglichen Arbeit Open Science voranbringen. Wir wollen heute über Wissenschaftspolitik sprechen und insbesondere über zwei internationale Gremien, die Open Science auf europäischer und globaler Ebene als gute wissenschaftliche Praxis vorantreiben. Die Rede ist von CoNOSC, die Abkürzung steht für Council for National Open Science Coordination. Und wir reden über die UNESCO, die dürfte bekannt sein, als Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur. Zu Gast habe ich heute eine der beiden Vertreter:innen Deutschlands im CoNOSC, also in diesem Rat, die auch gleichzeitig Mitglied ist der UNESCO Arbeitsgruppe für Open-Science-Strategien und politische Instrumente. Und sie ist bei uns in der ZBW Koordinatorin für wissenschaftspolitische Aktivitäten. Herzlich willkommen, Dr. Anna Maria Höfler!
[00:02:01] Anna Maria Höfler:
Hallo, vielen Dank für die Einladung.
[00:02:04] Doreen Siegfried:
Du bist eine von zwei Vertreter:innen Deutschlands im Council for National Open Science Coordination, CoNOSC. Vielleicht kannst Du kurz für unsere Zuhörer:innen erklären, was genau ist CoNOSC eigentlich?
[00:02:19] Anna Maria Höfler:
CoNOSC ist, ich würde sagen, eine Austauschplattform. Vertreter:innen der beteiligten Länder treffen sich da regelmäßig und man bekommt im Dialog mit allen Mitgliedern und gegebenenfalls auch mit externen Expert:innen gute und wertvolle Einblicke in Open-Science-Policyfragen, in relevante Entwicklungen zu Open-Science-Policies, Roadmaps, bis hin zu einzelnen Projekten in den Ländern. Aber eben auch Einblicke zu bestimmten Dimensionen von Open Science. Also im Endeffekt ist es ein Austauschformat mit Open-Science-Koordinator:innen, Vertreter:innen aus Ministerien, von Forschungsförderern und eben auch aus Bibliotheken.
[00:03:02] Doreen Siegfried:
Okay. Nun ist es so, auf der Website steht, dass es eine Austauschplattform ist, bzw. ein Verbund von nationalen Vertreter:innen. Wie bist du denn zu deiner Position in CoNOSC gekommen? Bist du jetzt die deutsche Vertreterin, die deutsche Koordinatorin für Open Science?
[00:03:20] Anna Maria Höfler:
[lacht] Nein, das bin ich nicht. In Deutschland gibt es keine Open-Science-Koordination auf nationaler Ebene im Vergleich zu anderen Ländern. Also dort gibt es das schon. Aber um auf deine Frage zu antworten, wie ich zu meiner Position in CoNOSC gekommen bin. Kurz zum Hintergrund, CoNOSC wurde 2019 unter Federführung von Frankreich, den Niederlanden und Finnland gegründet. Und die ZBW war von Anfang an in die Aktivitäten involviert, also damals über meinen Vorgänger, den Willi Scholz. Und aufgrund dessen und auch mit Blick auf die Mitgliedschaft der ZBW in der EOSC Association, also in der European Open Science Cloud Association, da ist die ZBW Mitglied und Klaus Tochtermann, unser Direktor, ist dort im Board of Directors, ist man damals mit dem BMBF übereingekommen, dass die ZBW Deutschlands Repräsentanz in CoNOSC übernimmt. Und für diese Rolle hat die ZBW dann mich benannt. Und die Rolle ist eben nicht personengebunden, sondern an die Einrichtung gebunden. Und es gibt jetzt erfreulicherweise seit kurzem einen weiteren Vertreter für Deutschland in CoNOSC. Das ist Axel Wodrich. Er ist Policy Officer im Referat Forschungsdaten des BMBF und auch gleichzeitig Mitglied im EOSC Steering Board. Also da gibt’s eine enge Vernetzung.
[00:04:33] Doreen Siegfried:
Ah ja, super. Okay, spannend. Vielleicht um noch ein bisschen mehr noch in CoNOSC reinzukommen, bevor wir dann thematisch noch ein bisschen tiefer einsteigen. In dieser Austauschplattform oder in diesem Rat sind jetzt Vertreter:innen aus 25 Ländern. Also von Belgien über Frankreich, wie du schon gesagt hast, bis zur Ukraine. Wie genau läuft die Zusammenarbeit? Also, wer steuert diesen Rat und welches Ziel verfolgt der Rat?
[00:05:02] Anna Maria Höfler:
Also, CoNOSC hat ein Board und dieses Board besteht aus vier gewählten Mitgliedern. Und drei von diesen vier Mitgliedern sind nationale Open Science Koordinator:innen, sind aber aus unterschiedlichen Einrichtungen. Also zum Beispiel: ein Vertreter ist aus einem Ministerium, eine Vertreterin ist aus einer Bibliothek und eine andere aus einem Open Science Knowledge Hub, zum Beispiel. Und das Ziel, das verfolgt wird, besteht aus meiner Sicht darin, dass man sich gegenseitig abstimmen kann, dass man in einen Austausch geht über diese nationalen Open-Science-Entwicklungen, also im gegenseitigen Lernen.
Das ist das Ziel, das dahinter steht. Also dass man sich zu den Aktivitäten, die auf Open-Science-Policy-Level in den unterschiedlichen Ländern relevant sind, und eben auch zu unterschiedlichen Open-Science-Dimensionen thematisch austauschen kann.
[00:05:57] Doreen Siegfried:
Okay. Und gibt es auch, außer dass man sich updatet und sich sozusagen auf dem Laufenden hält, was die Entwicklungen sind in den jeweiligen einzelnen Ländern, gibt’s auch gemeinsame Aufgaben oder gemeinsame Ziele, das Thema sozusagen auf europäischer Ebene voranzutreiben?
[00:06:15] Anna Maria Höfler:
Ich würde sagen, dass bei CoNOSC der Fokus tatsächlich auf dem Austausch liegt und die Aktivitäten in den einzelnen Ländern voranzubringen und auch sich darüber auszutauschen: Welche Themen sind gerade von Bedeutung? Wie geht man an bestimmte Dinge heran? Und es ist, ich würde sagen, bei CoNOSC in Vergleich zu anderen, im Vergleich zu anderen Gremien steht tatsächlich der Austausch im Vordergrund.
[00:06:41] Doreen Siegfried:
Okay. Wie unterstützt denn CoNOSC den Austausch bewährter Verfahren zwischen den Ländern? Also, wie genau läuft der Prozess ab?
[00:06:50] Anna Maria Höfler:
Also, hier gibt es ganz unterschiedliche Formate. Grundsätzlich ist es so, dass es ein bis zweimal pro Jahr ein Onlinemeeting gibt und ein Präsenzmeeting. Und in diesen Meetings ist immer ein fester Bestandteil sind diese Country Policy Updates. Die sind freiwillig. Mitglieder, die möchten, können ein Update einbringen und da einen kurzen Einblick gewähren in aktuelle Entwicklungen zu Policies, Roadmaps, erwähnenswerten Projekten. Und was auch immer wieder gemacht wird, es können eben externe Expert:innen zu bestimmten Fokusthemen eingeladen werden. In der Vergangenheit war das zum Beispiel so, ich hatte einmal den Dr. Tobias Grimm von der DFG eingeladen zu einem virtuellen Treffen. Da war der Fokus auf Research Assessment und Dr. Grimm hat da gesprochen über den Approach der DFG, also die Herangehensweise der DFG im Kontext von Research Assessment. Denn er war ja mit dem Roland Bertelmann von Helmholtz gemeinsam in dieser Core Group, als dieses CoARA Agreement quasi erstellt wurde oder verfasst wurde. Und so wird das eben auch bei anderen Themen gehandhabt. Also wir hatten zum Beispiel so das Thema Funding Open Infrastructure. Da war ein Vertreter von SCOSS, also Martin Borchardt aus dem Board von SCOSS zu Gast. Und SCOSS steht ja für Global Science Sustainability for Open Science Services. Genau. Und also, da gibt es immer unterschiedliche thematische Aspekte, die zum Teil eben auch von Externen da mit unterstützt werden. Und abschließend noch, finde ich auch ganz gut, der CoNOSC-Mailverteiler, über den es einen recht regen Austausch gibt. Da werden auch relevante Themen, Aktivitäten geteilt oder eben auch Positionen ausgetauscht.
[00:08:43] Doreen Siegfried:
Ja, okay. Vielleicht kleiner Exkurs für unsere Zuhörer:innen es fiel gerade das Wort CoARA. Wer da nochmal einsteigen will, dem empfehle ich unsere Folge mit Claudia Labisch, die nochmal erklärt, was eigentlich, was es mit CoARA auf sich hat. Du hast ja gesagt, in Deutschland gibt es keine zentrale Open Science Koordination, in anderen Ländern schon. Was ich mich frage, wie können die Mitglieder voneinander lernen, wenn doch letztlich diese staatlichen Gesetzesregelungen und auch die Koordinierungsstrukturen für Open Science in jedem Land unterschiedlich sind? Ist das Ziel, dass man alle irgendwie gleich, also gleich tuned? Oder wie genau funktioniert das?
[00:09:25] Anna Maria Höfler:
Ja, also, da gebe ich dir recht, die nationalen Gegebenheiten sind tatsächlich unterschiedlich. Und das soll auch so bleiben. Also, es ist nicht die Idee, jetzt über CoNOSC da irgendwas zu streamlinen, sondern das ist in den einzelnen Ländern so, wie es ist. Und gerade das ist auch wertvoll, da Eindrücke darüber zu bekommen, welche Herausforderungen hat es gegeben oder wie ist man damit umgegangen. Wie geht man bestimmte Dinge an? Wo steht man in einem Prozess gerade? Oder insgesamt, wie man an das Thema Open Science herangeht. Welche Schwerpunkte zum Beispiel gesetzt werden. Also auf welche Dimensionen man sich, zum Beispiel, konzentriert. Und einen guten Einblick bekommt man, meiner Meinung nach, wenn man da mehr Interesse dran hat, über die CoNOSC-Website. Da gibt es einen Bereich, der heißt News, und dort sind einerseits so relevante Meldungen einzelner Mitglieder, aber auch Zusammenfassungen von Meetings, also im Rahmen von Blogposts, die dann die Policy Updates von den Mitgliedern beschreiben. Und da sieht man sehr gut die unterschiedlichen Ebenen und auch die Gegebenheiten. Und auch unter Open Science Policies auf dieser CoNOSC-Website, dort findet man zu vielen CoNOSC-Mitgliedsländern eine entsprechende Beschreibung, also worauf man sich konzentriert und wo man steht.
[00:10:42] Doreen Siegfried:
Du hast jetzt gerade schon mehrfach gesagt, es gibt so Schwerpunktthemen oder einzelne Diskussionsthemen, zu denen Ihr Euch austauscht. Kannst Du vielleicht mal erklären, worin gleichen sich diese unterschiedlichen Länder in CoNOSC und wo unterscheiden sie sich auch? Also wo kann man sagen, das ist das Fundament, das ist bei allen gleich und hier gibt es tatsächlich sehr viele Varianten?
[00:11:07] Anna Maria Höfler:
Also, sie unterscheiden sich eben in ihren unterschiedlichen Gegebenheiten und Herangehensweisen, auch mit dem Fokus zu Open Science und den Dimensionen. Ich nenne jetzt mal ein Beispiel: Spanien hat sich zum Beispiel auf legislativer Ebene mit Open Science befasst. Und die haben ein Science, Technology and Innovation Law und da gibt es einen Artikel zu Open Science. Oder Irland hat einen National Action Plan for Open Research und ein National Open Research Forum, das sechs Projekte auf nationalem Level fördert. In Deutschland ist es zum Beispiel so, dass mit der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur ein sehr starker Fokus auf Forschungsdaten, also auf der Dimension Forschungsdaten liegt. Und es zum Beispiel in Deutschland keine nationale Open Science Policy gibt, sondern eben Policies zu einzelnen Dimensionen, eben auf, zum Beispiel auf institutioneller Ebene. Und also da gibt es eben tatsächlich große Unterschiede in den einzelnen Ländern. Aber was eben alle in CoNOSC eint, ist, dass das alle klar sagen oder klar erkannt haben, welche Bedeutung Open Science für die Wissenschaft, für die Gesellschaft insgesamt hat. Und das es ja lohnenswert und auch sinnvoll ist, dazu beizutragen, das Thema voranzubringen und über CoNOSC eben so einen Austausch und ein Lessons Learned zu schaffen.
[00:12:32] Doreen Siegfried:
Ja, okay. Also das heißt, es gibt ein gemeinsames Commitment zu dem Thema, zur Relevanz. Okay. Wie arbeiten denn jetzt CoNOSC und SPARC Europe zusammen? Diese Institution gibt es ja auch noch. Vielleicht kannst du da nochmal die Struktur erklären.
[00:12:48] Anna Maria Höfler:
Das ist recht einfach zu beantworten: CoNOSC wird von SPARC Europe koordiniert. Das heißt, mit Vanessa Proudman ist eine Person von SPARC Europe, diejenige, die das Netzwerk ganz wunderbar koordiniert und alle Fäden so zusammenhält und auch schaut, dass es Themen gibt für das jeweilige Jahr und dass die Meetings organisiert werden. Also das ist der Zusammenhang zwischen CoNOSC und SPARC Europe.
[00:13:14] Doreen Siegfried:
Okay. Was sind denn für 2024 die Themen? Kannst du das schon sagen?
[00:13:18] Anna Maria Höfler:
Ja, das kann ich schon sagen. Und zwar… Also grundsätzlich ist es so, dass die thematischen Prioritäten von den Mitgliedern bestimmt werden. Immer gegen Ende eines Jahres haben die Mitglieder die Möglichkeit, Themenvorschläge einzubringen, über die dann Anfang des Folgejahres abgestimmt wird und das Board setzt die Themen dann anhand dessen fest. Und für 2024 sind das zum Beispiel „National Funding for Data Management“ ist da mit dabei. Dann ein Thema, das wir auch in der Vergangenheit schon hatten, sind „Incentives and Reforming Research Assessment“, also dieser Link mit CoARA, dem schon erwähnten CoARA, also der Coalition for the Advancement of Research Assessment. Dann geht es um “Data Stewards, Data Stewardship, Curricular und Networks” oder auch “FAIR Training for Researchers”. Also, es gibt da unterschiedliche Themen und das ist dann auch immer so ein bisschen abhängig davon, wann welche Meetings stattfinden, welche Themen dann auch behandelt werden.
[00:14:21] Doreen Siegfried:
Ja, okay. Was sind aus deiner Sicht die Mehrwerte eines Netzwerkes wie CoNOSC? Also was nimmst du da raus?
[00:14:30] Anna Maria Höfler:
Also für mich persönlich sind es, ich würde mal sagen, kann man es in drei Bereiche gut zusammenfassen. Einmal CoNOSC ist eben dieses Netzwerk für den Austausch von Informationen und Positionen und das hat eine sehr hohe Qualität auch jetzt unter den Beteiligten, meiner Wahrnehmung nach. Das zweite ist, was auch CoNOSC unterscheidet, zum Beispiel von einer EOSC ist der breitere Blick auf verschiedene Dimensionen von Open Science.
Also EOSC ist sehr auf Forschungsdaten fokussiert, was ja auch Sinn macht, und CoNOSC hat eine Berechtigung, weil es einen breiteren Blick auf diese verschiedenen Dimensionen von Open Science ermöglicht. Und was für mich persönlich das spannendste ist, sind eben diese länderspezifischen Einblicke. Also diese kondensierte Übersicht, die man erhält durch diese Country Policy Updates. Weil das sind Informationen, die man halt sich wahrscheinlich mühsam irgendwo zusammentragen müsste. Und über diese kurzen, knackigen Policy Updates hat man doch sehr schnell einen guten Einblick, was sich im jeweiligen Land tut.
[00:15:35] Doreen Siegfried:
Okay. Vielleicht noch eine Frage, bevor wir zum Thema UNESCO kommen, weil das gibt’s ja auch noch. Wenn du jetzt zusammen mit deinem Kollegen in diesem Koordinatoren-Austauschnetzwerk bist, wie funktioniert sozusagen der Weg wieder zurück in die nationale Wissenschaftspolitik? Also, du nimmst da ganz viele Impulse auf. Wie läuft das in anderen Ländern und wie geht der Weg wieder zurück?
[00:16:04] Anna Maria Höfler:
Das ist eine gute Frage. Und zwar der Weg zurück geht einerseits dadurch, dass wir in der ZBW in vielen anderen Gremien drin sind, über die man Erkenntnisse wieder zurückspielen kann. Und der zweite Weg eben über den Austausch mit dem BMBF. Also bisher haben wir es halt so gemacht, dass wir uns immer wieder mit dem BMBF abgestimmt haben, rundum um die verschiedenen Treffen herum, und jetzt mit dem Axel Wodrich, als weiteren Vertreter, wird das nochmal einfacher, dass man sich da gut abstimmen und auch wieder rückkoppeln kann.
[00:16:37] Doreen Siegfried:
Ja, okay, super. Vielen Dank. Okay. Also CoNOSC, CoARA haben wir jetzt sozusagen schon so einen Überblick bekommen. Jetzt bist du aber auch noch Mitglied der UNESCO Working Group on Open Science Policies and Policy Instruments. Was macht jetzt diese Arbeitsgruppe? Wer ist beteiligt und welches Ziel verfolgt diese Gruppe?
[00:16:59] Anna Maria Höfler:
Also, diese Arbeitsgruppe ist jetzt im Vergleich zu CoNOSC sehr groß. Es sind da circa 90 bis 100 Teilnehmende an den Sitzungen und die Grundlage für diese Aktivitäten ist die allseits bekannte UNESCO Recommendation on Open Science. Und die UNESCO hat ein sehr großes Interesse daran und legt viel Engagement hinein, um diese Recommendation in die Umsetzung zu bringen. Und die Arbeitsgruppe zu Open Science Policies and Policy Instruments ist eine von fünf Arbeitsgruppen, die dafür ins Leben gerufen wurden. Und konkret diese Arbeitsgruppe hat das Ziel, also hat zwei Ziele. Einmal, dass ein Guide for Open Science Policies erstellt wird, das ist schon erreicht. Und andererseits ein Policy Directory für Open Science Policies. Und das kommt noch. Also, das steht noch an. Und darauf sind im Wesentlichen auch die Meetings der Arbeitsgruppe ausgerichtet. Im letzten Meeting, das wir jetzt kürzlich hatten Mitte Mai, da lag allerdings ein Schwerpunkt darauf, wie der Impact von Open Science Policy Frameworks bewertet werden kann, auf institutioneller Ebene. Und dazu gab es vier Impulsvorträge, in denen dann darüber gesprochen wurde oder informiert wurde, wie die unterschiedlichen Policies mit Aktivitäten und auch Verantwortlichkeiten in die Umsetzung gebracht werden können. Also zum Beispiel, ich nehme jetzt mal das CERN, also der Vertreter des CERN hatte da auch einen Impulsvortrag. Und da wurde zum Beispiel ein Open Science Practitioners Forum eingerichtet, ein Open Science Office. Und eben auch insgesamt konnte man erkennen, dass sich so im Bereich der Governance Strukturen ganz klar was verändert hat. Aber dann kam eben die Aussage, also, ich sage es jetzt mal so auf Englisch, weil es eben auch auf Englisch gesagt wurde:
„I do not see the impact on people. Do they feel that the extra time is well used or not?“ Also quasi: Wie beeinflusst Open Science den Forschungsprozess und die Forschenden? Und da wurde schon gesagt, dass es eigentlich lohnenswert wäre, sich auch das anzusehen und auch da zu messen oder in irgendeiner Form zu bewerten oder zu erheben, wie sich das tatsächlich auf die Forschenden und auch auf die Forschenden in der Interaktion mit der Gesellschaft auswirkt.
[00:19:21] Doreen Siegfried:
Ja. Oh je, spannendes Thema. Weil, es gibt ja tatsächlich zahlreiche Studien, die aufzeigen, dass tatsächlich die Anforderungen der Drittmittelgeber, Open Science zu machen, Sachen zu teilen und so weiter, offen zu machen, offen zu handeln. Dass das für viele Wissenschaftler:innen der reinste Stress ist, ein wahnsinniger Aufwand. Zumindest ist das die Verbindung. Also viele sagen auch, es ist für mich eine Erleichterung, es ist eine Investition in mein zukünftiges Ich, Sachen zu dokumentieren, zu teilen und so weiter. Aber ich glaube, die große Mehrheit sieht das tatsächlich als noch, also noch einen zusätzlichen Aufwand, der jetzt noch erledigt werden muss. Also insofern sehr interessantes Thema.
[00:20:08] Anna Maria Höfler:
Genau. Und in dem Zusammenhang, weil du das gerade ansprichst, meiner Meinung nach, ist ja deshalb sind diese Bemühungen rund um CoARA so wichtig, weil ich meine, dass Open Science dann gut in die Breite kommen kann und als ganz selbstverständlich gesehen wird, wenn Open Science Praktiken Teil der wissenschaftlichen Leistungsbewertung sind.
[00:20:36] Doreen Siegfried:
Ja. Ja, ich glaube, da sind sich alle darüber einig, dass das absoluter Gamechanger wird, wenn das auch anerkannt wird als Leistung. Und wenn dieser Aufwand, den man betreibt, sei es jetzt aus intrinsischer oder extrinsischer Motivation, auch an irgendeiner Stelle mal anerkannt wird. Okay. Aber zurück zur UNESCO Working Group. Wie unterscheidet sich… Du hast ja schon gesagt, okay, das eine ist international, 100 Leute. Das andere ist eher europäisch und eine Austauschplattform. Wie unterscheidet sich jetzt generell nochmal die Arbeit von ConOSC und der UNESCO-Arbeitsgruppe?
[00:21:12] Anna Maria Höfler:
Also, es sind tatsächlich, würde ich sagen, zwei Dimensionen. Einmal, das hast du schon erwähnt, so diese regionale Dimension: CoNOSC ist eher auf Europa, die UN-Europa Region ausgerichtet und die UNESCO ist weltweit ausgerichtet. Und das ist eben auch an der Zusammensetzung der Teilnehmenden ganz klar erkennbar. Und das zweite betrifft die Ausrichtung und die Zielsetzung: CoNOSC ist eben eine Austauschplattform und die UNESCO Working Group ist tatsächlich dazu da, etwas gemeinsam zu erarbeiten. Das, würde ich sagen, sind so die wesentlichen Unterschiede.
[00:21:45] Doreen Siegfried:
Ah, ja, okay. Das heißt, von dem, was sozusagen, was du erfährst über ConOSC, das kannst du dann auch sozusagen wieder zurückspielen in deiner Arbeit in der UNESCO- Gruppe. Sagen, okay, hier in Europa ist das jetzt State of the Art. Das müssten wir vielleicht mal berücksichtigen, bei dem, was hier erarbeitet wird.
[00:22:05] Anna Maria Höfler:
Ja, falls man das so generell sagen kann, ja. Aber man könnte durchaus Ergebnisse da zurückspielen in die UNESCO, ja.
[00:22:11] Doreen Siegfried:
Okay. Jetzt also für alle Leute, die jetzt wirklich sich für europäische Wissenschaftspolitik im Detail interessieren. Wir haben die EOSC, wir haben CoNOSC, wir haben SPARC Europe, wir haben noch ganz viele andere, und dann haben wir noch die UNESCO Working Group. Also welche Institution hat für die Open-Science-Transformation in Europa den größeren Einfluss und welche für Deutschland?
[00:22:33] Anna Maria Höfler:
Also das finde ich ehrlich gesagt schwer zu beantworten, weil ConOSC und auch die UNESCO Working Groups ihre Berechtigung haben und dazu beitragen, dass Open Science auf ihre Weise vorangebracht wird und deswegen sind… Also, ich finde grundsätzlich, dass es gut ist, wenn es Gremien und Initiativen auf unterschiedlichen Ebenen gibt, einfach um auch auf diesen unterschiedlichen Ebenen Open Science zu thematisieren, …
[00:23:09] Doreen Siegfried:
Auf jeden Fall.
[00:23:09] Anna Maria Höfler:
… zu diskutieren und zu adressieren. Und ich glaube, das braucht es auch, um es in die Breite zu bringen.
[00:23:14] Doreen Siegfried:
Okay. Jetzt bist du ja tief drin in dem Thema, und das auch schon seit einiger Zeit, also eine ausgewiesene Expertin sozusagen. Welche Herausforderungen siehst du in der Implementierung von Open-Science-Praktiken in Deutschland jetzt im Vergleich zu anderen Ländern?
[00:23:31] Anna Maria Höfler:
Also, ich persönlich glaube, dass das eben, wie schon gesagt, ein wesentlicher Faktor dafür, dass Open-Science-Praktiken angewendet werden und ein ganz selbstverständlicher Teil des Forschungsprozesses sind, dass ein wesentlicher Faktor ist, was als wissenschaftliche Leistung gesehen und entsprechend bewertet wird. Und ich glaube, da haben wir nicht in Deutschland allein dieses Thema. Das zeigt ja schon CoARA, dass das etwas ist, was man über Disziplinen hinweg, aber dann doch wieder irgendwo für die eigene Disziplin und für den eigenen Kontext auch angehen muss. Und in dem Zusammenhang finde ich es gut, dass es CoARA gibt, weil CoARA hat etwas ausgelöst in Deutschland und ich denke auch in anderen Ländern. Sodass wirklich sich einzelne Institutionen, wie auch die Leibniz-Gemeinschaft, jetzt überlegen, wie gehen wir damit um? Was bedeutet das für uns? Und das ist eben auf vielen Ebenen passiert und es bleibt spannend zu sehen, wie, zu welchen Ergebnissen das führt. Aber allein, dass mit CoARA so eine Bewegung ausgelöst wurde, auf unterschiedlichen Ebenen sich mit dem Thema zu befassen, das halte ich für gut und wichtig. Aber um auf deine Frage zurückzukommen, ein zweiter wesentlicher Faktor ist es, meiner Meinung nach, dann auch für die Wissenschaftler:innen, das Doing überhaupt möglich zu machen. Also dazu gehören neben den entsprechenden Skills auch geeignete Infrastrukturen, zum Beispiel zur Datenablage.
[00:25:00] Doreen Siegfried:
Ja, okay. Und würdest du sagen, Länder, die sozusagen eine Institution haben oder eine Stelle, die die nationale Open Science Koordination übernimmt, haben es leichter als Deutschland?
[00:25:13] Anna Maria Höfler:
Nein, das könnte ich so pauschal nicht sagen. Weil auch die … Es liegen die Prioritäten unterschiedlich auf den jeweiligen Dimensionen. Und ich denke, dass man mit den Strukturen, die man hat, auch arbeiten muss und damit ja die Dinge angehen muss in der Art und Weise, wie sie für das jeweilige Land passen. Also ich denke, man kann sich, man kann sich anschauen, was andere Länder machen und muss sich dann überlegen, wie könnte man das sinnvoll übertragen auf das eigene Land im Kontext der Strukturen, die da sind.
Also ich würde nicht pauschal sagen, das eine funktioniert besser als das andere.
[00:25:54] Doreen Siegfried:
Ja, okay. Nun gibt es ja unterschiedliche Anspruchsgruppen, Stakeholder mit unterschiedlichen Bedürfnissen und Interessen hinsichtlich Open Science. Also, es gibt die Wissenschaftler:innen, die Hochschulen, die Bibliotheken und so weiter. Wie werden dann die Interessen dieser Gruppen in ConOSC und auch in der UNESCO Arbeitsgruppe berücksichtigt?
[00:26:16] Anna Maria Höfler:
Also ich würde sagen, in beiden Fällen durch die Zusammensetzung der jeweiligen Gruppen. Und bei CoNOSC ist es eben, finde ich, eine gute Mischung aus Open Science Koordinator:innen, Vertreter:innen aus Ministerien, von Forschungsförderern, aber eben auch aus Bibliotheken und aus der Forschung. Und bei der UNESCO Working Group, die ist auch eine sehr diverse Gruppe, die auch diesem internationalen Charakter der Arbeitsgruppe Rechnung trägt. Also zum Beispiel, um da jetzt näher darauf einzugehen, bei der UNESCO Working Group, da ist ja genau auch im Web verfügbar die Protokolle der einzelnen Meetings, und da steht dann, das Online Meeting hat irgendwie 100 Teilnehmende aus 30 Ländern zusammengebracht und alle Regionen waren repräsentiert. Und dann wird eben genannt, wer da so teilgenommen hat. Aus Universitäten, von Forschungsinstituten, von nationalen Akademien, aus Bibliotheken, aus Open-Science-, Open-Education-Initiativen und so weiter. Also das zeigt sehr schön, dass da eine breite oder eine große Varianz von Stakeholdergruppen vertreten ist.
[00:27:31] Doreen Siegfried:
Ja, ja, okay. Inwiefern ist das Engagement von Expert:innen wie Dir aus wissenschaftlichen Bibliotheken / Informationsinfrastruktureinrichtungen auch wesentlich für wissenschaftliche Bibliotheken und auch ihre Rolle im Wissenschaftsbetrieb sowie auch für die praktische Umsetzung von Open Science?
[00:27:51] Anna Maria Höfler:
Meiner Einschätzung nach haben wissenschaftliche Bibliotheken im Zusammenhang mit Open Science eine sehr wichtige Rolle und auch eine Verantwortung. Sie können helfen, Open Science auf diesen unterschiedlichen Ebenen voranzutreiben und diese Transformation im Idealfall zu einem Open Science as the New Normal, wie es oft zitiert wird, mitzugestalten. Und zum Beispiel ist es an der ZBW eine Vielzahl an Personen, die sich in unterschiedlichen Gremien, national, europäisch und international, aus ihrem Arbeitskontext heraus einbringen. Das bin nicht nur ich. Nur um paar Beispiele zu nennen: also Leute aus der ZBW sind zum Beispiel in der GO FAIR-Initiative, im internationalen Replication Network, in SCOSS, im Kompetenznetzwerk Bibliometrie, im Strategieform Open Science, in verschiedenen Forschungsdateninitiativen auf Länderebene und über die Nationale Forschungsdateninfrastruktur, über die AG Forschungsnahe Dienste des AK Bibliotheken, bis hin zur schon erwähnten EOSC Association. Also das ist, das bin nicht nur ich, sondern das sind viele, die aus ihrer Arbeit heraus dazu beitragen, und das halte ich für besonders wichtig.
[00:29:06] Doreen Siegfried:
Okay. Und sollten noch weitere Bibliotheken, wissenschaftliche Bibliotheken oder, auch gerne genannt, Informationsinfrastruktureinrichtungen, in diese Gremien reingehen und sich noch stärker engagieren? Oder würdest du sagen, die Diversität, die Zusammensetzung ist ganz gut ausgeglichen?
[00:29:25] Anna Maria Höfler:
Also ich finde, wenn sich jemand engagieren möchte, dann: ja, bitte. Weil ich das Engagement für wesentlich halte. Also, wenn jemand sagt: Ja, wir sehen Open Science als wesentlich an und wir möchten dazu beitragen, auch im Kontext unserer eigenen Arbeit. Dann, ja, bitte!
[00:29:42] Doreen Siegfried:
Okay. Also kleiner Aufruf hier.
[00:29:43]
[beide lachen]
[00:29:45] Doreen Siegfried:
An alle Zuhörer:innen hier aus wissenschaftlichen Bibliotheken: Man muss sich schon reinknien, wenn man was verändern will. Vielleicht noch eine Frage: wie sieht aus deiner Sicht die Zukunft von Open Science aus und welche Erwartung oder welche Entwicklungen erwartest du so in den nächsten Jahren? Also jetzt die klassische Fünfjahresfrage:
[00:30:06] Anna Maria Höfler:
[lacht]
[00:30:06] Doreen Siegfried:
Was passiert, was wird kommen, was kannst du prognostizieren?
[00:30:11] Anna Maria Höfler:
Ja, das ist nicht einfach zu beantworten, finde ich, weil es ein bisschen ein Blick in die Glaskugel ist. Aber ich kann zumindest sagen, was meine Hoffnung ist und auch meine Erwartung. Also meine Hoffnung ist, dass Open-Science-Praktiken mittel- bis langfristig zum selbstverständlichen Handwerkszeug für Wissenschaftler:innen werden. Also dass sich dieses Engagement dann auch in der Bewertung niederschlägt. Und da hoffe ich, dass tatsächlich mit CoARA ein Prozess angestoßen wurde, der im Idealfall gemeinsam mit Open Science gedacht oder im Kontext von Open Science gedacht wird. Und auf der anderen Seite erhoffe ich mir oder erwarte ich mir auch, dass die European Open Science Cloud in einer Weise aufgestellt wird, dass es sich langfristig gut mit den schon bestehenden Entwicklungen in den einzelnen Ländern, also auf nationaler Ebene, verbindet. Und dass man für eine nachhaltige Struktur und auch für eine nachhaltige Finanzierung sorgt. Denn das ist ja oft auch ein Thema, so dieses Nachhaltige bei Infrastrukturen, also, dass es nachhaltig finanziert und auch die Schnittstellen gut definiert sind. Und als drittes, das Vermitteln und auch das Erwerben von Open-Science-Kompetenzen, also dieses Doing für die Wissenschafter:innen in der Ausbildung an Hochschulen und auch im weiteren wissenschaftlichen Werdegang eines Wissenschaftlers oder einer Wissenschaftlerin einfach dazugehören. Und damit das Know-how da ist, sich informiert und auch reflektiert den einzelnen Open-Science-Dimensionen mehr oder weniger zu widmen. Weil das kann ja auch… Also, es gibt ja diese Formulierung „As open as possible as closed as necesssary.“ Genau. Und genau. Also, dass man sich da ja als Wissenschaftler und Wissenschaftler:in gut überlegt, wo engagiere ich mich und wo kann ich oder möchte ich das nicht? Und dafür gehört einfach das Wissen um Open Science mit dazu.
[00:32:15] Doreen Siegfried:
Ja, ja. Man muss es erst mal wissen, was es ist und wie es geht und so weiter, um dann für sich zu entscheiden, wie setze ich es um und so weiter. Wo kann ich mir Unterstützung holen. Letzte Frage Anna, welche konkreten Tipps hast du für Institutionen, Forschende, die jetzt ihre konkrete Open Science Strategie weiterentwickeln wollen? Also, du hast gesagt, es gibt schon Policies für Institutionen in Deutschland. Wenn jetzt eine Institution sagt, „Okay. Wir sind kurz davor. Wir wollen es auch.“ Welche Tipps hast du?
[00:32:47] Anna Maria Höfler:
Also, unabhängig davon, ob es schon etwas gibt, als ob es schon eine Strategie gibt oder nicht, ist meiner Meinung nach essenziell, dass es diesen Leadership Support gibt. Und das kommt immer wieder. Also die Leitung muss dahinterstehen, sonst ist das sehr, sehr schwierig, dann auch in der Umsetzung. Und wenn es um konkret die Entwicklung oder auch die Weiterentwicklung einer Strategie geht, sollte das nicht nur beim Topmanagement-Level liegen, sondern idealerweise breit aufgesetzt sein. Das heißt, Personen aus unterschiedlichen Abteilungen, unterschiedlichen Bereichen der Organisation sollen da involviert sein und tatsächlich ihre Perspektive einbringen können, damit die Strategie dann auch in die Umsetzung gehen kann und auch handhabbar ist.
[00:33:33] Doreen Siegfried:
Ja.
[00:33:34] Anna Maria Höfler:
Und das dritte ist, dass man möglichst verhindert, dass so eine Strategie ein Papiertiger wird. Und wie kann man das verhindern? Indem man zum Beispiel eine verantwortliche Person benennt, die regelmäßig im Austausch oder in den Austausch geht mit denjenigen, die für die Themen, die in der Strategie angesprochen werden, eine Themenverantwortung haben. Also, es ist auch wichtig, dass man die Themen, die man adressiert, auch mit einer Person oder einem Bereich verbindet, sodass dann klar ist, wo kann man auch bei der Umsetzung ansetzen. Und wenn man das halt vorher festlegt, dann geht das etwas einfacher. Und abschließend vielleicht noch ein Tipp. Das Leibniz Strategieforum Open Science hat eine Veranstaltungsreihe, die nennt sich „Auf dem Weg zu Open-Science-Strategien“ und das sind mehrere virtuelle Veranstaltungen. Und da ist es egal, wo man im Prozess steht. Aber es gibt unterschiedliche Veranstaltungen, die Open-Science-Strategien in den unterschiedlichen Stadien adressieren und da gibt es Erfahrungsberichte. Also da wäre mein Tipp, mal reinzuhören oder sich das näher anzuschauen.
[00:34:48] Doreen Siegfried:
Okay, das packen wir auf jeden Fall in die Shownotes, weil das ist ein richtiger Life Hack.
[00:34:52]
[beide lachen]
[00:34:53] Doreen Siegfried:
Da einfach mal reinzuhören und sich die Erfahrungen von anderen …. Ja, also davon zu lernen. Super, Anna, vielen Dank!
[00:35:04] Anna Maria Höfler:
Sehr gerne.
[00:35:04] Doreen Siegfried:
Vielen Dank auch an Sie draußen an den Kopfhörern. Ich hoffe, es waren jetzt nicht zu viele Abkürzungen, aber heute gab es einen Deep Dive in das Thema europäische Wissenschaftspolitik, zum Thema Open Science. Ich hoffe, es hat Ihnen gefallen. Lassen Sie uns gerne Feedback da, sei es via E-Mail, Mastodon, YouTube oder LinkedIn. Sagen Sie uns auch, wenn Ihnen was nicht gefallen hat. Wir freuen uns natürlich, wenn Sie uns abonnieren. Und ich freue mich aufs nächste Mal.