Folge 39: Das OLEcon-Konsortium
The Future is Open Science – Folge 39: Das OLEcon-Konsortium
Dr. Doreen Siegfried
Leitung Marketing und Public Relations, ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft
Dr. Juliane Finger
Open Access Referentin, ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft
[00:00:00] Intro
[00:00:03] Juliane Finger:
Das heißt, es hängt dann nicht vom Geldbeutel ab, ob man Artikel veröffentlichen kann in den Diamond-Open-Access-Zeitschriften.
[00:00:16] Juliane Finger:
Anstelle, dass man Subskriptionen, also so Abos für die eigenen Mitglieder der eigenen Institution, bezahlt, wird eben Open Access finanziert.
[00:00:31] Juliane Finger:
Die Message ist im Endeffekt: Ja, dabei sein und fairen und vielfältigen Open Access unterstützen.
[00:00:46] Doreen Siegfried:
Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Folge von „The Future is Open Science“, dem Podcast der ZBW. Mein Name ist Doreen Siegfried und ich treffe mich hier mit ganz unterschiedlichen Leuten aus dem Wissenschaftsbetrieb, die Ihnen verraten, wie sie in ihrer täglichen Arbeit Open Science voranbringen. Heute reden wir über neuartige Kooperationsmodelle in der Wissenschaft und die Umgestaltung des wirtschaftswissenschaftlichen Publikationssystems. Sprich, wir reden heute über das OLEcon Konsortium. OL steht für Open Library und Econ für Economics. Und wir erkunden, wie solche Kollaborationen den Zugang zu Forschungsergebnissen revolutionieren und welche Rolle sie bei der Förderung von Gerechtigkeit und Fairness in der wissenschaftlichen Gemeinschaft spielen. Dazu begrüße ich heute erneut eine Open-Access-Expertin, die bereits vor drei Jahren ausführlich hier in diesem Podcast über Transformationsmodelle und wissenschaftsgeleitetes Publizieren gesprochen hat. Seit 2020 steht sie an der Spitze des OLEcon-Projektes bei der ZBW. Herzlich Willkommen, Dr. Juliane Finger!
[00:01:56] Juliane Finger:
Hallo.
[00:01:57] Doreen Siegfried:
Juliane, die Open Library Economics, kurz OLEcon, gibt es jetzt seit vier Jahren. Wie bist du auf die Idee gekommen, dass jetzt ein OLEcon-Konsortium zu gründen?
[00:02:10] Juliane Finger:
Also tatsächlich ist es so, dass es schon seit ein paar Jahren in der Open-Access-Community in Diskussion ist, dass solche konsortialen Finanzierungsmodelle eine super Alternative zu Finanzierung von Open Access ist, die sich über Autorengebühren, zum Beispiel, finanziert. Und insofern hatten wir schon beim Aufbau, sozusagen bei der Gründung der Open Library Economics, gleich mitgedacht, dass wir nach dem Ende der Anschubfinanzierung, die wir hier über einen Leibniz internes Projekt hatten, also aus der Leibniz-Gemeinschaft, dass wir direkt diese konsortiale Finanzierung mitdenken als langfristige Finanzierungsmöglichkeit für die OLEcon Zeitschriften.
[00:03:00] Doreen Siegfried:
Okay und was ist das Hauptziel des OLEcon-Konsortiums?
[00:03:05] Juliane Finger:
Ja, es geht darum, eine stabile Finanzierung für die Diamant Open Access Zeitschriften zu schaffen, die verteilt ist auf viele Schultern. Also eine Bandbreite von Institutionen und somit auch über die Jahre stabiler.
[00:03:22] Doreen Siegfried:
Also, so eine Art Crowdfunding kann man wahrscheinlich sagen, oder?
[00:03:26] Juliane Finger:
Ja. Es ist nicht genau das gleiche, aber man kann es sich ungefähr so ein bisschen so vorstellen.
[00:03:31] Doreen Siegfried:
Ja, okay. Wie viele Konsorten sind denn schon dabei?
[00:03:35] Juliane Finger:
Wir haben ja jetzt eine Finanzierungsrunde gemacht im letzten Herbst, im Herbst 2023, und da haben wir 17 einzelne Einrichtungen und ein großes Konsortium, das Sachsen-Konsortium. Sodass insgesamt 33 Einrichtungen, wie gesagt, teils über das Konsortium, Teil vom OLEcon-Konsortium sind.
[00:03:59] Doreen Siegfried:
Ah, ja, okay. Und kannst du vielleicht mal erklären, wie das Finanzierungsmodell des OLEcon-Konsortiums im Detail funktioniert?
[00:04:06] Juliane Finger:
Ja, im Detail ist es so, dass sich jedes Jahr wir so einen Finanzierungsaufruf starten für die Mitfinanzierung. Und da ja die Institutionen dazu aufrufen, sich zu beteiligen, damit die Zeitschriften im Diamant Open Access erscheinen können. Und momentan ist es auch so, dass wir für den Aufbau des Konsortiums ein BMBF-Projekt zusätzlich haben. Das heißt, wir haben hier auch noch eine Teilfinanzierung bis 2026 mit einem absinkenden Anteil über das BMBF-Projekt. Und es gibt natürlich auch einen Finanzierungsanteil der ZBW. Als Informationsinfrastruktur für die Wirtschaftswissenschaften hat die ZBW hier natürlich noch mal eine hervorgehobene Rolle.
[00:04:55] Doreen Siegfried:
Vielleicht für die Einrichtungen, die mit dem Gedanken spielen, sich finanziell zu beteiligen, also ein OLEcon-Konsorte zu werden. Wie viel müssten sie letztlich so ungefähr vielleicht in den Ring werfen?
[00:05:06] Juliane Finger:
Also, es gibt je nach Größe der Einrichtung, also danach, wie viele Vollzeitstellen an Forschenden sie haben, an Studierenden, unterschiedlich hohe Beiträge. Und jetzt im letzten Jahr, da kann ich ja mal so einen Richtwert sagen, da hatten wir als höchsten Beitrag 1.600 € für drei Zeitschriften für ein Jahr. Also da haben die Einrichtungen dann quasi einen niedrigeren Beitrag gezahlt, als jetzt eine durchschnittliche Artikelgebühr wäre, wenn es Artikelgebühren geben würde bei den Zeitschriften. Also bei unseren Zeitschriften, die es natürlich nicht gibt.
[00:05:46] Doreen Siegfried:
Ja, okay. Okay. Aber das ist ja ein Beitrag, den hat ja wahrscheinlich noch mal die eine oder andere Bibliothek in gewisser Weise übrig. Du hattest jetzt gesagt, okay, es gibt das OLEcon-Projekt. Wie werden denn die Zeitschriften auch für die OLEcon-Konsorten ausgesucht? Ist das sozusagen vordefiniert oder überlegt ihr auch gemeinschaftlich, da gibt’s noch eine Zeitschrift, die würden wir gerne gemeinschaftlich fördern?
[00:06:15] Juliane Finger:
Also momentan ist es so, dass die ZBW die Zeitschriften auswählt in einem transparenten Verfahren. Wo es erst mal Kriterien gibt, wie, dass es einen Bezug zur deutschen Wirtschaftsforschung geben muss, momentan. Es müssen natürlich auch wissenschaftliche Qualitätsstandards erfüllt sein, wie Peer Review Verfahren oder verlegerische Qualitätsstandards, zum Beispiel was Publikationsethik angeht. Aber prinzipiell ist es im Konsortium auch so, dass es immer Beteiligungsmöglichkeiten gibt oder Möglichkeiten, Wünsche zu äußern, und es natürlich auch immer gewünscht ist, einzubringen, wenn die Konsorten Zeitschriften kennen, die für Diamant Open Access eine langfristige Finanzierung brauchen. Dann können die sich natürlich bei uns bewerben. Aber sie müssen schon dieses Bewerbungsverfahren immer durchlaufen.
[00:07:07] Doreen Siegfried:
Okay. Was ist denn deine Rolle in dem Konsortium?
[00:07:11] Juliane Finger:
Ja, meine Rolle ist es, das Konsortium zu organisieren, da drüber zu informieren. Also, wir haben ja eine gewisse Dynamik auch im Zeitschriftenportfolio. Wir nehmen ja weiter nach Zeitschriften auf in OLEcon. Und dementsprechend gibt es auch jedes Jahr neue Infos dazu. Und dann damit werbe ich dann natürlich auch für die Teilnahme. Also in diesen Finanzierungsrunden, die es jeden Herbst gibt, gebe ich diese Infos weiter und suche nach weiteren Mitfinanzierern.
[00:07:48] Doreen Siegfried:
Ja, okay. Nun gibt es ja etliche Open-Access-Modelle. Was hier die Open Libary Economics macht, nennt sich Diamond Open Access. Wie unterscheidet sich denn Diamond Open Access von anderen Modellen?
[00:08:02] Juliane Finger:
Das unterscheidet sich insofern von anderen gängigen Open-Access-Finanzierungsmodellen, als dass es eben nicht autorenseitige Gebühren gibt, diese sogenannten Artikelgebühren oder Article Processing Charges. Sondern es ist so, dass wir über diese gemeinschaftliche Finanzierung einmalig die Kosten, die die Zeitschriften für die Produktion haben, die es natürlich gibt, zum Beispiel für Redaktion oder eine Internetseite, die werden übers Konsortium abgedeckt. Das heißt, es hängt dann nicht vom Geldbeutel ab, ob man Artikel veröffentlichen kann in den Diamond-Open-Access-Zeitschriften. Aber es hängt auch nicht davon ab, ob man es sich leisten kann, die Artikel in den Zeitschriften zu lesen. Also, es ist quasi offen in beide Richtungen für Leser:innen und Autor:innen.
[00:08:59] Doreen Siegfried:
Ihr habt auf eurer Webseite stehen, dass die OLEcon-Konsorten gemeinschaftlich für mehr Gerechtigkeit und Fairness im wissenschaftlichen Publikationswesen antreten. Vielleicht für alle die, die jetzt nicht so tief drinstecken im Bibliotheksgeschäft oder auch in dieser ganzen Open-Access-Welt. Was hat OLEcon und Fairness und Gerechtigkeit miteinander zu tun? Vielleicht kannst du das nochmal so ein bisschen ausführen.
[00:09:25] Juliane Finger:
Im Endeffekt ist… Diamant ermöglich halt – das Diamant Open Access – einen gerechten Zugang zum Lesen, aber auch veröffentlichen für alle. Das heißt, es ist nicht so, dass man, wenn man kein Geld bezahlen muss als einzelne Person, um zu lesen oder zu veröffentlichen, dann ist das natürlich gerechter, als wenn es jetzt ein Modell ist, wo Autor:innen, ich weiß nicht, 2.000 Dollar Artikelgebühren zahlen müssen, um überhaupt eine Stimme zu bekommen in einer bestimmten Zeitschrift, oder bis zu 10.000 Dollar. Gibt es ja auch.
[00:10:03] Doreen Siegfried:
Ja, okay. Ja, ich glaube, das Thema Autorengebühren dürfte irgendwie den Wissenschaftler:innen, die uns jetzt vielleicht zuhören, dürfte denen bekannt sein. Dann haben sich diese OLEcon-Konsorten zusammengeschlossen, zumindest so in erster Runde. Gibt es derartige Kooperationen auch in anderen fachlichen Kontexten, also jetzt außerhalb der Wirtschaftsforschung?
[00:10:25] Juliane Finger:
Ja, wir haben tatsächlich hier ein Vorbild gehabt, die Open Library of Humanities. Deswegen haben wir auch so einen ähnlichen Namen: Open Library Economics. Das lehnt sich tatsächlich absichtlich daran an. Und die Open Library of Humanities die gibt es schon seit etwa zehn Jahren. Und finanzieren mittlerweile um die 30 Zeitschriften aus dem geisteswissenschaftlichen Bereich auch über so eine gemeinschaftliche Finanzierung.
Und aber auch in Deutschland gibt es andere Initiativen aus anderen Fächern, wie zum Beispiel KOALA. Da haben vielleicht auch die einen oder anderen schon von gehört, die ebenfalls so eine konsortiale Finanzierung aufbauen.
[00:11:08] Doreen Siegfried:
Okay.
[00:11:09] Juliane Finger:
Aber in den Wirtschaftswissenschaften kenne ich sowas in der Form nicht.
[00:11:13] Doreen Siegfried:
Okay. Das heißt, wenn du jetzt sagst, die Open Library of Humanities gibt’s jetzt schon seit vielen Jahren. Das ist ja eigentlich, wie soll ich sagen, ein Lichtschein für dich, oder? Wenn man sehen kann, okay, das kann funktionieren über viele Jahre.
[00:11:31] Juliane Finger:
Ja, auf jeden Fall. Ich denke, das ist ein Beispiel, was zeigt, dass es funktionieren kann und dass es nicht unrealistisch ist, so ein Konsortium aufzubauen für Zeitschriften, damit die eben ja möglichst offen im Diamond Open Access erscheinen können.
[00:11:49] Doreen Siegfried:
Ja, okay. Wissenschaftliche Bibliotheken treten ja in vielerlei Weise an, irgendwie auch die Publikationslandschaft zu transformieren. Würdest du sagen, Bibliotheken müssen ihre Rolle in dieser Wissenschaftswelt neu definieren? Also mehr aktiv nach vorne treten, solche Verbünde schaffen, um Zeitschriften den Diamant-Open-Access-Status zu ermöglichen? Weil letztlich geht es ja auch um die Gestaltung von freiem Zugang. Also wo siehst du die Rolle wissenschaftlicher Bibliotheken in dieser Publikationswelt?
[00:12:27] Juliane Finger:
Also, es ist vielleicht eher eine Verschiebung der Rolle einzelner Bibliotheken, weil erst mal ist ja diese Art von konsortialer Finanzierung auch nur eine andere Art, das Bibliotheksbudget auszugeben. Anstelle, dass man Subskriptionen, also so Abos für die eigenen Mitglieder der eigenen Institution, bezahlt, wird eben Open Access finanziert. Und ja, für jetzt eine größere Einrichtung wie die ZBW, ist es vielleicht auch einfach nur eine andere Form der…, ja, sich hier einzubringen, indem wir hier OLEcon mit OLEcon mitgestalten.
[00:13:11] Doreen Siegfried:
Okay. Also vielleicht, ich nehme es mal so wahr, als so leisen Aufruf, mal in das Bibliotheksportemonnaie zu schauen und zu gucken, wofür ich die einzelnen Scheine, die da drin sind, ausgebe am Ende des Tages. Du machst das jetzt eine ganze Weile schon. Also, welche Herausforderungen, würdest du sagen, gibt es bei der Etablierung eines solchen Konsortiums? Was sind so die besonderen Anforderungen?
[00:13:37] Juliane Finger:
Die größte Herausforderung ist es eigentlich, dass wir natürlich immer genug Teilnehmer finden müssen in jedem Jahr, obwohl es keine direkte Gegenleistung in Form von so einem exklusiven Zugang gibt. Wie es ja früher der Fall war. Wenn wir jetzt über die Veränderungen reden, dann ist es natürlich so, wenn ich so ein exklusives Abo habe, ist es relativ klar, was eine Institution dafür bekommt. Aber bei der Open-Access-Finanzierung ist es noch eine andere… Ja, steht keine direkte Gegenleistung dahinter. Und da haben wir aber natürlich auch Ansätze, also jetzt gerade aus unserem BMBF-Projekt, dass wir eben dann auf andere Weise die Relevanz von den Diamond-Open-Access-Zeitschriften zeigen. Indem wir auch die Netzwerke der Zeitschriften einbeziehen und zum Beispiel Institutionen ansprechen, aus denen viele Autor:innen in den jeweiligen Zeitschriften kommen. Weil da haben die Institutionen natürlich indirekt dann doch etwas davon, wenn ihre Forschenden in den Zeitschriften ohne Artikelgebühren veröffentlichen können.
[00:14:51] Doreen Siegfried:
Ja, okay. Wenn du jetzt sagst, okay, die Bibliotheken, die da mitmachen, kriegen jetzt keine konkrete Gegenleistung. Was würdest du sagen motiviert dann diese Institutionen, sich als OLE-Konsorte zu engagieren?
[00:15:07] Juliane Finger:
Also naheliegend ist natürlich, dass es auch eine Überzeugungsfrage ist, sich für fairen Open Access einzusetzen. Aber was genau dahintersteht, darüber hoffen wir auch im Projektverlauf mehr zu erfahren. Es gibt tatsächlich auch ein anderes BMBF-Projekt, was sich genau mit diesem Punkt auch gezielt beschäftigt, wo wir auch auf die Ergebnisse dann gespannt sind. Und außerdem ist es ja aber auch so, dass es in den letzten Jahren auch wissenschaftspolitische Papiere veröffentlicht wurden, in denen eben die Empfehlung geäußert wurde, auch nicht kommerzielle wissenschaftsgeleitete Publikationsorgane zu unterstützen. Zum Beispiel die Empfehlung vom Wissenschaftsrat oder auch die Bund-Länder-Empfehlungen zu Open Access.
[00:16:05] Doreen Siegfried:
Ja, okay. Wie genau funktioniert die Zusammenarbeit des Konsortiums? Also, ich meine, du hast jetzt schon ein bisschen was erzählt, aber was genau müssen eigentlich die Konsorten tun, wenn sie sich darauf einlassen?
[00:16:20] Juliane Finger:
Die müssen eigentlich relativ wenig selber tun. Als Minimum müssen sie sich nur an der Finanzierung beteiligen. Und das machen wir ihnen so einfach wie möglich, in dem wir zum Beispiel so ein Online Tool haben, über das sie teilnehmen können. Das nennt sich LAS:eR. Und die ZBW kümmert sich eigentlich um den ganzen Rest.
[00:16:43] Doreen Siegfried:
Ja, okay. [lacht] Das hört sich ja eigentlich relativ einfach an. Und du hattest ja auch schon gesagt, dass man da durchaus natürlich Vorschläge machen kann.
[00:16:52] Juliane Finger:
Ja, genau. Das auf jeden Fall. Also wer will, kann sich da auch weitergehend beteiligen, auch an Community-Veranstaltungen teilnehmen. Aber müssen muss man über die Mitfinanzierung hinaus erst mal nichts.
[00:17:07] Doreen Siegfried:
Ja, sehr gut. Jetzt, wie gesagt, das Ganze ist jetzt gestartet. Du hast ja gesagt, wie viele Konsorten mitmachen. Welche neuen Initiativen oder Erweiterungen sind denn für das OLEcon-Konsortium geplant?
[00:17:22] Juliane Finger:
Also perspektivisch wollen wir natürlich jedes Jahr weitere Zeitschriften aufnehmen. Das heißt, das Zeitschriftenpaket, was das Konsortium finanziert, wird größer. Und hier planen wir auch, dass wir über die Ländergrenze Deutschland hinweg das auf Europa ausweiten, also sowohl europäische Zeitschriften als auch Konsorten, also Mitfinanzierer, aus dem europäischen Raum. Weil es ist natürlich auch so, dass viele Zeitschriften ohnehin nicht an den Ländergrenzen stoppen, sondern über Deutschland hinaus relevant sind.
[00:17:59] Doreen Siegfried:
Ja, okay. Weil das hätte ich jetzt als nächstes gefragt. Also, inwieweit internationale Kooperationen eine Rolle spielen. Aber das ist dann Zukunftsmusik, sozusagen.
[00:18:08] Juliane Finger:
Ja.
[00:18:09] Doreen Siegfried:
Ja, sehr schön. Es ist ja auch vielleicht auch für die Leute, die mitmachen, innerhalb dieses Konsortiums oder der Community, ja auch vielleicht eine interessante Idee, mal mit Mitstreiter:innen sich auszutauschen. Wie siehst du denn die Zukunft des Diamond Open Access in den Wirtschaftswissenschaften?
[00:18:26] Juliane Finger:
Also, ohne jetzt eine Glaskugel zu haben, würde ich sagen, dass ich denke, dass es einen langsamen, aber doch stetigen Kulturwandel hin zu mehr Open Access gibt. Gerade, wenn man sich jetzt, wie ich eben schon gesagt habe, auch den wissenschaftspolitischen Kontext anschaut, wo es ja auch dann dementsprechende Policies auch an Hochschulen oder Forschungseinrichtungen gibt. Grundsätzlich sind die Wirtschaftswissenschaften vielleicht nicht die vordersten Vorreiter im Bereich Open Access, aber das kann ja noch werden.
[00:19:04] Doreen Siegfried:
Ja, auf jeden Fall. Letzte Frage oder vorletzte Frage: Welche Botschaft möchtest du denn vielleicht an potenzielle neue Konsorten, Unterstützerinnen senden? Also jetzt Ohren gespitzt! Was ist die Message?
[00:19:21] Juliane Finger:
Die Message ist im Endeffekt: Ja, dabei sein und fairen und vielfältigen Open Access unterstützen. Weil am Ende jeder Beitrag zählt, um Diamant Open Access zu ermöglichen.
[00:19:33] Doreen Siegfried:
Ja, sehr schön. Und jetzt wirklich die allerletzte Frage Juliane: Welchen Tipp hast du denn für Wirtschaftsforschende? Also nicht für Bibliotheken, sondern für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, wenn sie jetzt von diesem Konsortium hören. Können sie sowas wie einen Wunschzettel schreiben oder wie können sie partizipieren, um da letztlich auch so eine Interessensgemeinschaft zu bilden mit den Konsorten?
[00:19:58] Juliane Finger:
Wenn sie Herausgebende von Zeitschriften sind, dann können sie gerne mit ihren Zeitschriften zu uns kommen. Sie können sich bewerben, wenn sie ein wissenschaftsgeleitetes Diamant-Open-Access-Modell anstreben. Aber auch darüberhinausgehend beantworten wir natürlich gerne Fragen oder nehmen auch Wünsche und Vorschläge von Wirtschaftsforschenden auf.
[00:20:22] Doreen Siegfried:
Ja, super. Okay. Dann… Das ist doch ein sehr gutes Schlusswort. Dann bedanke ich mich ganz herzlich. Vielen Dank auch an Sie draußen an den Kopfhörern. Ich hoffe, es hat Ihnen gefallen. Lassen Sie uns gerne Feedback da. Sagen Sie auch, was Ihnen nicht gefallen hat. Möglichkeiten sind via E-Mail, Mastodon, YouTube oder LinkedIn. Und wir freuen uns natürlich auch, wenn Sie uns abonnieren. Und ich freue mich aufs nächste Mal!